In fünf Kitas der Stadt Waldshut-Tiengen werden die Gebühren für die Verpflegung ab September 2022 steigen. Ab September müssen Eltern fünf Euro mehr, also 70 Euro, pro Kind und Monat fürs Mittagessen bezahlen. Somit kostet ein Gericht pro Kind, auf 20 Betreuungstage gerechnet, nicht mehr 3,25 Euro, sondern 3,50 Euro, was einer Erhöhung von rund 7,7 Prozent entspricht.
Allerdings entspricht das nicht der vollen Erhöhung des Lieferanten. Hofmann-Menü hat die Kosten zum 1. April 2022 um 5,2 Prozent erhöht und plant eine weitere Erhöhung zum 1. Oktober dieses Jahres um 6,8 Prozent. Ebenso gestiegen sind die Lebensmittelpreise, die für die Einrichtungen frisch zugekauft werden.
Ein Punkt, den ein Stadtrat in der jüngsten Gemeinderatssitzung besonders kritisierte und sagte:
„Wie weit soll die Sozialisierung noch gehen?“
Harald Würtenberger, Vorsitzender der Freien-Wähler-Fraktion, äußerte sein Missfallen: „Die Kalkulation stimmt nicht, wenn der Anbieter seine Kosten insgesamt um rund 12 Prozent erhöht, die Stadt die Gebühren aber nur um rund 7,7 Prozent.“
Würtenberger weiter: „Wir sponsern die Kindergärten eh, wie weit soll die Sozialisierung noch gehen? Wir sollten sauber kalkulieren.“
Stephanie Meyer, bei der Stadt zuständig für Schulen und Kindergärten, gab zu bedenken, dass „gerade Familien in der Corona-Zeit viel einstecken mussten“. Außerdem informierte sie, dass eine Stück-für-Stück-Erhöhung geplant sei. Ziel sei, eine jährliche Anpassung.
Hauptamtsleiterin Ingrid Eble ergänzte: „Die Eltern stehen derzeit unter Druck, weil wir die Öffnungszeiten aus Personalgründen reduzieren müssen, die Gebühren aber gleich bleiben.“ Eble erläuterte, dass es derzeit häufig krankes Personal gebe und es damit zu mehr Ausfällen komme.
Und so entschied der Gemeinderat
Trotz Einwand des Freie-Wähler-Stadtrats, stimmten bis auf FDP-Stadtrat Harald Ebi und Würtenberger selbst, alle Räte für die geplante Erhöhung auf 70 Euro.