Nicht nur die Corona-Pandemie verändert das Schulleben am Klettgau-Gymnasium Tiengen (KGT), bauliche Maßnahmen kommen hinzu: Seit 2017 laufen umfassende Sanierungsarbeiten im Hauptgebäude, schwerpunktmäßig im Bestand, spätestens 2023 sollen sie abgeschlossen sein. Rund fünf Millionen Euro kostet die Sanierung des Hauptgebäudes, die vom Land Baden-Württemberg mit rund 3,5 Millionen Euro unterstützt wird. Neben dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Kita und der Instandsetzung des Kornhauses in Waldshut gehört die Sanierung des KGT nach Aussage von Bürgermeister Joachim Baumert zu den größten laufenden Investitionen der Stadt Waldshut-Tiengen, die Schulträger ist.

„Es ist dem Gemeinderat wichtig, dass die Schulen auf Vordermann gebracht werden, insgesamt investiert Waldshut-Tiengen dieses Jahr 15,7 Millionen Euro in städtische Gebäude“, so Baumert. Modernes und nachhaltiges Bauen ist nach seiner Aussage ein wichtiger Grundsatz der Stadt. Architekt der Sanierung des KGT ist Henning Musahl, mit dem die Stadt schon mehrmals zusammengearbeitet hat, beispielsweise beim Kinderhaus St. Marien in Waldshut. Projektleiterin beim städtischen Hochbauamt ist Senay Topcuoglu.
Das wurde schon gemacht
2017 zum Beginn der Sanierung, standen der Brandschutz und die Barrierefreiheit im Vordergrund. Beidem wurde durch automatisch öffnende Türen im Eingangsbereich bei Rauchentwicklung, dem Anbau eines Fluchtturms mit Stahltreppen und dem Einbau eines Aufzugs entsprochen. Ein neues Be- und Entlüftungssystem bewirkt nach Aussage der Verantwortlichen eine hohe Luftqualität, Energieeinsparungen und eine gute Kohlendioxid-Bilanz.

Die Außenfassade bekam neue Fenster und eine 18 Zentimeter dicke Wärmedämmung. Fast überall wurden die Decken heruntergerissen, teilweise wurden in Klassenzimmern Akustikelemente als Zwischenlösung bis zum endgültigen Einbau von neuen Akustikdecken angebracht. Der neue Außenanstrich punktet mit frisch wirkenden gelben, grünen und türkisen Farbtupfern.
Aktuelle und kommende Arbeiten
Elektro- und Sanitärarbeiten sind derzeit im Gang. Zur Elektrik gehören eine neue Beleuchtung und auch alle Arbeiten, die der späteren digitalen Ausstattung der Schule dienen. Aus Lärmschutzgründen können die Handwerker nur in den Ferien und eventuell an unterrichtsfreien Nachmittagen arbeiten. Laut Architekt Hennig Musahl kann so nur etwa ein Viertel des Jahres gearbeitet werden.

Ab Sommer dieses Jahres sind Trockenbauarbeiten wie der Einbau der Akustikdecken und Malerarbeiten vorgesehen. Alle drei Arbeiten, also Elektro, Sanitär und Trockenbau, hat der Waldshut-Tiengener Gemeinderat in seiner Sitzung Anfang Februar mit einem Gesamtvolumen von rund 1,6 Millionen Euro vergeben.

Nicht nur das Hauptgebäude des KGT wird saniert. Baumaßnahmen im Erweiterungsbau sollen 2022 beginnen, danach auch im Pavillon, dem dritten Schulgebäude. Die EDV- Ausstattung wird dabei einer der zentralen Punkte sein. Für die kommenden weiteren Sanierungsmaßnahmen kann die Stadt Waldshut-Tiengen ebenfalls mit Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg rechnen.
