Es gibt nichts, was es nicht gibt. Dieses geflügelte Wort passt treffend auf die Suche im Internet. Der Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen, der US-amerikanische Konzern Google, spuckt zu (fast) allen Anfragen eine Antwort aus – und dies mit nur einem Mausklick. Nicht gerade überraschend lautete im vergangenen Jahr der häufigste Suchbegriff im Suchfeld „Coronavirus“. Es folgten die US-amerikanische Präsidentschaftswahl und ein Dauerbrenner unter den Suchanfragen: „Wie wird das Wetter morgen?“.

Bei einem Begriff bleibt das Netz jedoch eine Antwort schuldig: das Wegrecht Laufenburg. Auf dem Veranstaltungskalender der Narro-Zunft Waldshut für den 11.11. stand eben jener Begriff nach der Hauptversammlung und dem Konvent der fünf Waldstädte. Ein Frischling unter den Mitgliedern der Geltentrommler wusste vor dem diesjährigen Fasnachtsauftakt mit dem Wegrecht nichts anzufangen und erhoffte sich, im sogenannten World Wide Web fündig zu werden.

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Doch die Google-Suche brachte kein Licht ins Dunkel. Stattdessen klärte die langjährige Brauchtumsbeauftragte der Narro-Zunft Waldshut, Christiane Maier, die unwissende Neu-Närrin auf: Das Wegrecht Laufenburg bedeutet, dass die Waldshuter jedes Mal, wenn sie in Rheinfelden und Bad Säckingen waren, auf dem Heimweg in Laufenburg bewirtet werden. Umgekehrt wird den Laufenburger Narronen die gleiche Gastfreundschaft in Waldshut zuteil, wenn sie östlich davon in Tiengen weilen.

Am jüngsten 11.11. konnte das neue Zunftmitglied erstmals diesen inoffiziellen Brauch miterleben. Nach dem Konvent in Rheinfelden kehrten die Waldshuter Narren im Vereinslokal der Narro-Altfischerzunft am Laufenburger Rheinufer ein. Dort wurde ausgelassen gefeiert, gesungen und Gulaschsuppe genossen. Auf der Heimfahrt im Zug sinnierte die Närrin: Kein Wunder, dass Google nichts über das Wegrecht weiß. Zwar gab es während der Pandemie gelungene Online-Fasnachtsformate. Doch die fünfte Jahreszeit feiert es sich immer noch am besten vor Ort und mit den Menschen, die für das närrische Brauchtum leben.

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