Es hat funktioniert: Beim bundesweiten Warntag haben am Donnerstagmorgen die Handys geschrillt. Die Probewarnung, die seit 2020 stattfindet, ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen. Die Aktion wird koordiniert vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und dient dazu, die für die Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme probehalber zu prüfen und die technischen Abläufe zu testen.
Schulung im Feuerwehrhaus
Es wurde laut im Schulungsraum des Pfullendorfer Feuerwehrhauses, als die Handys der Social-Media-Kursteilnehmer um Punkt 11 piepsten. Die Probewarnung wurde über das modulare Warnsystem des Bundes gesendet. Neben den Warn-Apps wie Nina oder Katwarn war auch Cell Broadcast-System eingebunden, also die direkte Ansteuerung von Mobiltelefonen.
„Ich finde die Aktion gut, um einfach zu wissen, ob im Ernstfall auch die Warnung funktioniert.“Dieter Müller, Stadtbrandmeister
Auch bei Pfullendorfs Stadtbrandmeister Dieter Müller kam die Probewarnung auf dem Handy an. „Ich finde die Aktion gut, um einfach zu wissen, ob im Ernstfall auch die Warnung funktioniert.“ Denn der Warntag ist zugleich auch eine gute Übung, um die Bevölkerung mit den Abläufen bei behördlichen Alarmierungen vertraut zu machen und für das Thema zu sensibilisieren. „Im Ernstfall bekommt die Bevölkerung einen Text als Anweisung auf das Handy geschickt, an den sie sich auch halten muss“, sagt Dieter Müller.

Gute Ergänzung zu Handywarnungen
Der Warntag ist aber auch dazu da, um mögliche Schwachstellen aufzudecken. Zwar klingelten allerorts die Handys, aber es heulten dafür keine Alarmsirenen mehr in der Kernstadt und den Teilorten, weil sie vor mehr als zehn Jahren abgebaut und durch die digitalen Meldeempfänger ersetzt werden. Dennoch könnten die Sirenen eine Ergänzung zu den Handywarnungen und Informationen über die Medien sein. „Gerade viele ältere Bürger haben kein Handy und bekommen von der Warnung nichts mit“, ergänzt Dieter Müller. Dabei sei es von großer Bedeutung, die ältere Bevölkerung mit schrillenden Sirenen auf Notfälle wie Großbrände oder Hochwasser aufmerksam zu machen.
Kommunen bauen Netz wieder auf
Viele Kommunen haben sich deshalb auf den Weg gemacht, ihr Sirenennetz mithilfe eines Förderprogramms des Bundes wieder aufzubauen. Ob Pfullendorf diesen Weg wieder einschlägt, wird die Zukunft zeigen.