Die Bemühungen fleißiger Geschäftsleute, das anscheinend bestehende Versorgungsdefizit bei Maniküre-Dienstleistungen in Waldshut zu beseitigen, gehen weiter. Das mittlerweile neunte Nagelstudio im Innenstadtbereich hat in der Kaiserstraße seine bunte Neonreklame angeknipst.

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Verbunden damit ist eine Besonderheit: Erstmals wurde eines der Ateliers, die alle nach dem gleichen Muster ausgestattet sind, nicht im Parterre, sondern im Obergeschoss eingerichtet: Das Bearbeiten und Lackieren der Fingerspitzen findet über den Räumen einer Drogeriemarktkette statt. Wer die bisherige Entwicklung beobachtet hat (ein schönes Beispiel dafür, wie ohne störende Eingriffe die Kräfte des freien Markts wirken können), darf schlussfolgern: Ein Ende der Expansion ist noch nicht abzusehen. Bei einem Fachgeschäft im Wallgraben läuft derzeit der Räumungsverkauf wegen Aufgabe des Ladens. Es wäre nun wirklich keine Überraschung, wenn dort demnächst ein Nagelstudio nachfolgen würde.

Und der Umstand, dass jetzt offenbar auch Ladenräume in Obergeschoss-Lage im Fokus der Branche sind, lässt im Hinblick auf eventuelle weitere Schließungen oder Fluktuationen bestehender Betriebe reichlich Raum für Spekulationen. Besorgten Stimmen, die vor einer Monokultur warnen, kann einstweilen entgegengehalten werden: Noch gibt es in der Innenstadt weniger Nagelstudios als beispielsweise Restaurants, Bars und Kneipen. 

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Vor diesem Hintergrund ist interessant, dass Stadt und Gemeinderat schon vor vielen Jahren für die Kaiserstraße eine Regelung gegen unbeschränkte Vermehrung von Lokalen beschlossen haben. Oder anders ausgedrückt: Eine Obergrenze für die Waldshuter Gastronomie.