Seit 1997 ist bekannt, dass die beiden Freibäder in Waldshut und Tiengen Hygienemängel haben. Ein im Auftrag der Stadt erstelltes Gutachten hatte damals auf diesen Umstand hingewiesen. Beide Bäder sind nach wie vor in Betrieb. Ein Rückblick, was in den vergangenen Jahren passiert ist.
Gesundheitsamt legt Schließung nahe
Im Mai 2014 erklärte Gesundheitsamt-Leiter Eberhard Straub vor dem Gemeinderat, dass die Freibäder geschlossen oder saniert werden müssten. Vorangegangen waren Messungen, bei denen wiederholt ein zu niedriger Chlorgehalt festgestellt wurde.
Sanierungsvarianten werden vorgestellt

Im Juni 2015 findet die erste Bürgerversammlung zu den Freibädern statt. Drei Planungsbüros stellen dabei ihre Sanierungsvarianten für die Bäder in Waldshut und Tiengen vor.
Bürgerinitiative gründet sich
Aus Sorge, dass sich der Gemeinderat für die Schließung des Waldshuter Freibads ausspricht, gründet sich im November 2016 in Waldshut die Initiative Pro Freibad Waldshut. Im März 2017 folgt eine Initiative für das Tiengener Freibad.
Im Februar 2017 wurde aus der Waldshuter Bürgerinitiative der Verein Pro Freibad Waldshut. Dies war eine der ersten Vereinsgründungen in Waldshut-Tiengen seit Jahren. Mittlerweile hat der Verein mehr als 650 Mitglieder.
Andrang bei zweiter Bürgerversammlung

Rund 500 Besucher kamen im Dezember 2016 zur zweiten Bürgerversammlung zu den Freibädern in der Gurtweiler Gemeindehalle. Die Bürger nutzten die Gelegenheit ihre Fragen und Anliegen loszuwerden. Gesundheitsamt, Stadtwerke und Stadtverwaltung schilderten ihre Sicht auf die Problematik.
Gemeinderat entscheidet

Nach jahrelangen Debatten stand die Entscheidung zur Zukunft der Freibäder am 3. April 2017 auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Laut Beschlussantrag soll entschieden werden, dass nur ein Bad saniert wird und welches das sein soll. Nach einer turbulenten Diskussion entscheidet sich die Mehrheit des Gemeinderats für die Sanierung des Tiengener Freibads. Zu den weiteren Schritten der Sanierung und wie es mit dem Waldshuter Bad weitergehen soll, wird nichts entschieden. Allerdings heißt es von Seiten der Stadtverwaltung, dass das Schwimmbad in der Schmittenau geschlossen werden soll, sobald das Hallenbad in Waldshut und das Freibad in Tiengen fertig saniert sind.
Verein macht weiter
Für die Verantwortlichen des Vereins Pro Freibad Waldshut ist nach der Entscheidung klar: Wir machen weiter. Bei einer Mitgliederversammlung wenige Tage nach der Gemeinderatssitzung organisieren sie ihr weiteres Vorgehen und gründen Arbeitsgruppen, um sich am ersehnten Fortbestand ihres Bades zu beteiligen. Am 3. Mai dann die Überraschung: Vereinsvorsitzende Christiane Maier informiert die Mitglieder über eine Millionenspende. Ein anonymer Spender hat für die Sanierung des Waldshutes Freibads eine Million Euro auf einem Treuhandkonto bereitgestellt.
Diskussion hinter verschlossenen Türen
Nach den aktuellen Entwicklungen durch die Millionenspende und den Einsatz der Freibad-Vereins setzt der Gemeinderat Waldshut-Tiengen die Freibäder am Montag, 15. Mai, noch einmal auf die Tagesordnung.