Fasnacht zu machen in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Vorschriften ist für die Narren ein schier unlösbares Problem. Die fünf Narrenvereine der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf möchten zwar Fasnacht gestalten mit möglichst so wenigen Kontakten wie nötig, aber so viel Brauchtum wie möglich.
Narrenboss Fabian Brogle von den Untermettinger Wilderern spricht sicher allen Narren zwischen Steina-, Schlücht- und Mettmatal aus dem Herzen: „Mir persönlich liegt es am Herzen, das Mindeste möglich zu machen um die Fasnacht in unserem Dorf zu erhalten.“

„Definitiv steht nicht fest, wie Fasnacht ablaufen soll“, so Sandy Schäuble von den Ühlinger Stiegele Chatzen. Eigentlich sind sie am Schmutzigen Donnerstag für das Absetzen des Bürgermeisters verantwortlich, doch solch einen klassischen Schmutzigen Donnerstag wird es nicht geben. Abgesagt sind auch Kinderumzug und Hemdglunkerumzug und auch Schule- und Kindergartenschließen ist tabu.
Vielleicht gibt es noch nach Absprache mit der Gemeinde eine „Fasnacht light“. Die Narrenzeitung jedenfalls soll am 25. und 26. Februar verkauft werden.

Auch der Berauer Wurzelsepp zeigt sich an den Fasnachtstagen sehr zurückhaltend, so Narrenboss Sebastian Schlachter. Neben Aufstellen des Narrenbaums, dem Verkauf der Narrenzeitung und dem abschließenden Fasnachtsfeuer werden die Grundschüler am Schmutzigen Donnerstag mit der alemannischen Fasnacht vertraut gemacht, denn zwei Wurzelsepps mit Maske die gesamte Schülerschar befreien.
„Wir müssen uns an die Situation anpassen, aber wir sind flexibel“, betont Florian Böhler vom HüRi. So sei alles noch offen, wie auch die mögliche Ausgestaltung des Kindergartenschließens. Planbar wäre auch eine „ informative Schnitzeljagd“ über die örtliche Fasnacht für Kinder oder auch ein Video online.

Die Planung der närrischen Tage gestaltet sich sehr schwierig, gibt Fabian Brogle von den Wilderern zu bedenken und doch ist es weiterhin das Ziel, die Fasnacht am Leben zu erhalten. Und so werden die Wilderer auf Sparflamme und so weit als möglich Fasnacht 2022 gestalten.
Am Schmutzigen Donnerstag werden die Wilderer die Kindergartenkinder und die Grundschüler befreien. Aber nicht wie gewohnt, sondern draußen im Freien und mit genügend Abstand. Anschließend soll auf dem Hallenplatz traditionell der Narrenbaum gestellt werden.

Ging die Narrenschar seit Jahrzehnten dann zum Nudelsuppenessen in die Steinatalhalle, so muss zwar auf die Suppe nicht verzichtet werden, die gibt‘s aber nur als „take-away“. Am Fasnachtssamstag kann die Fasnachtszeitung erworben und eine Woche später soll die Fasnacht verbrannt werden. Der Bunte Abend am Samstag und das närrische Treiben am Fasnachtsmontag sind abgesagt.