Es wird närrisch im Städtle. Am Wochenende wurden die Straßenüberspannungen mit Fasnetbändeln aufgehängt. Im vergangenen Jahr hatten die Pflumeschlucker auf diesen närrischen Schmuck verzichtet. Nun jedoch wollen sie ein sichtbares Zeichen setzen, dass die fünfte Jahreszeit angebrochen ist – wie auch immer die zweite Corona-Fastnacht vonstattengehen wird. Die bunt flatternden Stoffbändel wecken jedenfalls schon mal ein bisschen Lust auf Narretei.

Luftige Höhe: Hoch hinaus ist nicht jedermanns Sache. Harald Meier und Dirk Amann befestigen die Narrenbändel am „Leser-Eck“.
Luftige Höhe: Hoch hinaus ist nicht jedermanns Sache. Harald Meier und Dirk Amann befestigen die Narrenbändel am „Leser-Eck“. | Bild: Martha Weishaar

Insgesamt trotzten 30 fleißige Helfer bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt dem eisigen Wind. So viel Unterstützung hätte es gar nicht gebraucht. Aber der Narrenrat der Pflumeschlucker kann sich bei seinen Arbeitseinsätzen stets auf eine treue Helferschar verlassen.

Und zum Regeln des erstaunlich regen Verkehrs mit nicht immer gelassenen Fahrzeuglenkern während der Aktion war es ganz nützlich, dass genügend aufmerksame Mitwirkende vor Ort waren. Sogar zwei Vertreter der neu gegründeten Schlosshexen mitsamt ihrer Vorsitzenden unterstützten die Aktion.

Neue Helfer: Drei Vertreter der neu gegründeten Schlosshexen helfen beim Schmücken, wie die Vorsitzende Diana Güntert.
Neue Helfer: Drei Vertreter der neu gegründeten Schlosshexen helfen beim Schmücken, wie die Vorsitzende Diana Güntert. | Bild: Martha Weishaar

Mithilfe zweier Teleskoplader wurden die Leinen über die Straßen gespannt. Einigermaßen Schwindelfreie wie Matthias Goldberg, Harald Meier und Dirk Amann wagten sich in den Korb, um die Bändel in luftiger Höhe an den vormontierten Haken der jeweiligen Häuser oder eigens installierter Stangen zu befestigen.

Allerdings wurden in diesem Jahr nicht alle der insgesamt 800 Meter Überspannungen, die verfügbar wären aufgehängt. Dann würden knapp 6000 Bändel als Symbol närrischer Ungeduld und Vorfreude über den Straßen flattern. So sind es halt ein paar weniger. So wie auch die Fastnacht auf jeden Fall abgespeckt sein wird.

Filigrane Arbeit: Die Narrenbändel werden an den Haken der Häuser befestigt.
Filigrane Arbeit: Die Narrenbändel werden an den Haken der Häuser befestigt. | Bild: Martha Weishaar

Für dieses Jahr begnügen sich die Pflumeschlucker mit dem Schmücken von Abschnitten der Martinstraße rund um den Latschariplatz, der Brunnenstraße sowie dem „Leser-„ und „Germania-Eck“. Da nach wie vor große Unsicherheit herrscht, in welcher Form die Fastnacht stattfinden wird, tritt man auch beim Schmuck etwas kürzer.

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Ungeachtet dessen wünscht sich der Narrenrat der Pflumeschlucker freilich, dass möglichst viele Bewohner ihre Häuser, Gärten oder Balkone närrisch dekorieren.

Welches Programm planen die Pflumeschlucker 2022?

Wie die Pflumeschlucker Fastnacht 2022 konkret ausgestaltet wird, kann Narrenvater Clemens Podeswa noch nicht sagen.

Im Hintergrund laufen schon die Planungen für die Fasnacht 2022, doch darüber will sich der Narrenvater zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auslassen. „Fest steht, dass Umzüge verboten sind. Ansonsten gibt es vonseiten der Politik und den Verbänden immer wieder andere Ansagen. Mal heißt es, dass gar nichts stattfinden darf, dann wieder sollen Aktionen in abgespeckter Form erlaubt sein. Am Dienstag soll es einen weiteren runden Tisch geben, um die Vorgehensweise zu besprechen“, fasst der Narrenvater die derzeit herrschende Unsicherheit zusammen.

Die Pflumeschlucker haben sich daher entschlossen, ganz kurzfristig bekannt zu geben, welche offiziellen Fastnachtsveranstaltungen stattfinden werden. Die Entscheidungen werden auf jeden Fall in engem Schulterschluss mit Bürgermeister Marlon Jost getroffen und sich an geltenden Regeln orientieren.

Da im Gegensatz zum vergangenen Jahr kein pandemiebedingter Lockdown herrscht, wird närrisches Treiben in irgendeiner Form möglich sein. Und wer will, darf sich schon bald ins Pflumeschluckerhäs oder ins Hemdglunkerhemd stürzen.

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