Ühlingen-Birkendorf – Das Dach des Hauses der Vereine in Ühlingen ist seit längerer Zeit schadhaft und das Wasser tropft an mehreren Stellen in das Gebäude. Eine Sanierung steht schon lange auf der Agenda des Ortschaftsrats. Der Gemeinderat beschloss eine komplette Dachsanierung. Im Haushalt 2023 sind dafür 100.000 Euro veranschlagt. Die Arbeiten wurden jetzt vergeben mit der Bedingung, dass die Arbeiten von Mitte Oktober bis Ende März erfolgen. Der Grund: Im Dachraum befindet sich eine Fledermausstube. Deshalb musste ein Gutachten erstellt und eine Genehmigung eingeholt werden.

Das Haus der Vereine ist ein markantes Gebäude, eingerahmt von Kirche und Rathaus. 1937 unter Bürgermeister Erwin Probst errichtet, ist es Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft. Darin waren wichtige Einrichtungen für die Allgemeinheit von Schlachtraum bis Milchsammelstelle (Rahmstation). Im Zentrum lag der Bürgersaal für Veranstaltungen und ab 1952 für Vorträge des Volksbildungswerks. Mit Einführung der Nachbarschafts-Hauptschule reichten die Schulräume im ehemaligen Rathaus nicht mehr aus und der Bürgersaal wurde zum Klassenzimmer. Der Verfasser dieser Zeilen unterrichtete bis 1972 in diesem Raum, der heutige Ortsvorsteher Klaus Müller war bis 1978 dort Schüler.

Das Gebäude ziert ein markantes Wappen, wie es sich die Gemeinde damals wünschte, geschaffen vom Ühlinger Künstler Erich Raststätter. Daraus wurde allerdings nichts. Das Relief zeigt als Diagonalbalken die Schlücht mit drei Forellen, daneben einen Bienenkorb für den Fleiß und eine Eule für den Ortsnamen Ühlingen. Mit den Räumen für die Trachtenkapelle, die Volkstanzgruppe, den VdK und den Seniorenclub sowie die Oldtimer- und Traktorenfreunde wurde das Gebäude zum Haus der Vereine. Weiterhin untergebracht sind Schaltzentrale, Lager und Werkstatt für die Wasserversorgung.

Der Gemeinderat vergab die Gerüstbauarbeiten an Schäuble-Bau (Waldkirch) für 9109 Euro, die Zimmererarbeiten an die Zimmerei Brunner (Untermettingen) für 59.597 Euro und die Blechnerarbeiten an Christian Brunner (Ühlingen) für 13.944 Euro. Für die Dacheindeckung standen drei Alternativen zur Diskussion. Der Gemeinderat wählte die Ziegeleindeckung mit Falzbiber (Mehrkosten von 6000 Euro). Laut Ortsvorsteher Klaus Müller ist die Dachsanierung die erste seit dem Bau vor 86 Jahren.