Wolfgang Scheu

Im vergangenen Jahr machte das Heavy-Xmas-Festival vom Verein Black Forest Culture Pause. Die Sehnsucht nach einer Wiederaufnahme der Metal-Konzertveranstaltung war aber groß – bei den Fans und im Verein. Kerstin Heller, Eileen Jahn und Christian Gantert – sie sind der Motor im Verein – warteten deshalb mit einer Mini-Ausgabe „Heavy Xmas – Back to the Roots“ im Foyer der Schwarzwaldhalle in Grafenhausen auf.

Die Bühne war klein und eng, die Lichttechnik beschränkte sich auf LED-Strahler. Das war aber völlig egal, die Veranstalter landeten einen Volltreffer. Das Kartenkontingent war in einer Woche ausverkauft. Fans und Musiker waren begeistert, sie feierten ein Weihnachtskonzert der besonderen Art. Statt Trollfest oder Hochkarätern wie Grand Magus gab es Bands aus der Region, die noch nicht so bekannt sind, aber den „Großen“ in puncto Können und Spielfreude in nichts nachstanden.

Düster: Hard Rock und Metal gab es von Scarcrow aus Donaueschingen.
Düster: Hard Rock und Metal gab es von Scarcrow aus Donaueschingen. | Bild: Wolfgang Scheu

Los ging es mit Kirschwasser Punk Rock mit deutschen Texten von Garasch Delüxe mit Musikern aus Löffingen und einem Bonndorfer: Boris Schmid (Gesang), Marc Kiefer (Bass), Mic Schwab (Schlagzeug) und Hardy Huber (Gitarre). Ihr guter alter Punk mit deutschen Texten kam bestens an, sie waren keine kleine Vorband, sondern eine von drei „mega geilen“ (Zitat eines Fans) Bands an diesem Abend.

Die Formation Scarcrow aus Donaueschingen brachte Hard-Rock- und Metal-Klänge auf die Bühne. Vom dominanten Sänger Damon Fry gab es nicht nur kräftig auf die Ohren, er schwang auch den Baseballschläger. Simon Schorp, der Mann am Bass – mit seiner Mähne zuständig fürs Headbanging – wurde schon mal am Hals gepackt.

Hingebungsvoll: Kirschwasser Punk Rock gab es von der Band Garasch Delüxe mit Musikern aus Löffingen und Bonndorf. Boris Schmid zeigte ...
Hingebungsvoll: Kirschwasser Punk Rock gab es von der Band Garasch Delüxe mit Musikern aus Löffingen und Bonndorf. Boris Schmid zeigte vollen Einsatz. | Bild: Wolfgang Scheu

„Grrrr Grrrrr Grrrrrrrrr“ – so in etwa lautet der Text zum Metal-Growl von Fuck of Death aus Stuttgart. Kerstin Heller sagte dazu: „Sie sind wahnsinnig jung und machen „Death and Roll“. Der Drummer sah die Gesichter der begeisterten Fans nicht nach seinem fantastischen Solo – er ist blind. Der charismatische Sänger war in seiner eigenen Welt. Die Bandmitglieder sorgten – wie auch die der zwei Bands vor ihnen – für großartige Stimmung.

Konzentriert: Marc Kiefer am E-Bass von Garasch Delüxe.
Konzentriert: Marc Kiefer am E-Bass von Garasch Delüxe. | Bild: Wolfgang Scheu

Egal, ob es in Zukunft in Grafenhausen ein neues großes Heavy-Xmas-Festival geben wird, oder, ob man bei der Mini-Variante zurück zu den Wurzeln bleibt – der Verein Black Forest Culture wird sicherlich dafür sorgen, dass es weitergeht mit Hardrock und Metal im Schwarzwald. Vorsitzender Sepp Stiegeler, der am Ende noch kurz auf der Bühne stand, sich aber sonst im Großen und Ganzen im Hintergrund hielt, war jedenfalls begeistert und dankte dem Organisations-Team, den Bands und den treuen Fans beim „Metal-Familientreffen“.