Der bekannte Koch und gebürtige Stühlinger, Lothar Eiermann, ist am 10. Februar mit 78 Jahren in Schwäbisch Hall gestorben. Wie die Familie mitteilt, war er das zweite Kind von Pia und Walter Eiermann, die ein Kaufhaus und Modeatelier in Stühlingen führten. Die Kindheit nach dem Krieg sei eine glückliche gewesen. Die Parkinson Krankheit des Vaters habe die Mutter jedoch zu herkulischer Arbeit im Geschäft und in der Erziehung der Kinder gezwungen. Als das Geschäft 1960 aufgegeben werden musste, war Lothar gezwungen, das Gymnasium in Waldshut zu verlassen. Das Geld dazu fehlte.
Durch Beratung und Empfehlung kam laut Familie der Entschluss zustande, eine Kochlehre zu beginnen. Ein ebenso feinfühliger wie kompetenter Küchenchef habe Lothars Talent erkannt und sei entscheidend für die Motivation und die zunehmende Leidenschaft von Lothar gewesen, in diesem ursprünglich nicht geliebten Beruf reüssieren zu wollen.
Stationen in Hotels in Euorpa
Weltberühmte Hotels wie „Baur au Lac“ in Zürich, das Restaurant „La Grappe d‘Or“ in Lausanne, das Badische Flaggschiff Hotel „Erbprinz“ in Ettlingen waren laut Mitteilung Stationen einer steilen Karriere. Dazwischen absolvierte er das Studium Hotelbetriebswirt in Heidelberg, gefolgt von einem Volontariat in England und Schottland (dort auch im feudalen Golfhotel „Gleneagles“). Dies führte schließlich dahin, dass er zusammen mit seiner Ehefrau Carla, ebenfalls vom Fach, als alleiniger Küchenmeister und Direktor dem fürstlich-hohenlohischen Hotel „Waldhotel Friedrichsruhe“ ab den 70er-Jahren zu einem Stammplatz auf den obersten Rängen der deutschen Gastronomie verhalf.
Lothar Eiermann gilt in Deutschland als einer der maßgebenden Pioniere der Nouvelle Cuisine, die die traditionelle Französische Hochküche verfeinerte. Dieses System brachte ihm höchste Auszeichnungen, die Michelin-Sterne und andere hohe Bewertungen wurden bis zu seiner Pensionierung stets verteidigt. Der Titel von „Relais et Chateaux“, einer Vereinigung von Luxushotels und Restaurants, lautet: Grand Chef.