Jetzt kann der Frühling kommen, der Bärensprung in Lausheim ist wieder einmal bestens gelungen. Die alte Tradition des Bärensprungs in Lausheim, die sich bereits zum 106. Mal am Laetare-Sonntag wiederholt hat, lockte wieder viele Zuschauer. Marius Korhummel, der in diesem Jahr in die Rolle des Bären geschlüpft war, machte der Tradition alle Ehre.
Angedacht ist es, dass der Bär ganze drei Mal in den aufgestauten Mühlenbach springt und dann beim Herausklettern die Zuschauer mit Bachwasser benetzt. Dafür bekam Marius Korhummel etwa Schützenhilfe von oben, Petrus ließ während des Vorgangs immer wieder einige Regentropfen fallen. Marius Korhummel zeigte sich kühn und sprang sogar ein viertes Mal.

Doch diese Tradition hat noch viel mehr in sich. Der Bär ist bei dem Spektakel nämlich nicht allein. Es sind vor allem die Dorfkinder, die dieses Brauchtum mit Leben ausfüllen. Dass dabei die Kinder trotz Fastenzeit nicht zu kurz kommen, dafür sorgt der Brauch der Bärenküchle. Diese aber müssen erst verdient werden und so haben sich schon vor langen Zeiten die Dorfkinder aufgemacht und mit Sprüchen die dazu nötigen Zutaten wie Eier, Schmalz, Zucker und Mehl gesammelt. Die Aufgabe der Bärenmutter und ihrem Team ist es dann, diese Küchle zu backen.

Früher wurden diese nach einem ganz besonders raffiniert ausgeklügelten System, natürlich nur an die Buben, verteilt. Die Tradition schreibt auch vor, dass immer der älteste Knabe eines Jahrgangs, der die Abschlussklasse besucht, die Rolle des Bären übernehmen darf. In jüngster Zeit jedoch musste diese Bestimmung gelockert werden, es waren einfach keine Buben im Jahrgang und so kam es, dass zuerst Josy Kech und im Vorjahr Jenny Berger diese Rolle übernommen hatten.

Marius Korhummel, der sogar am Vorabend des Bärensonntags mit seiner Realschulklasse noch den Abschlussball der Realschule feiern konnte, hat in dieser Sache schon Erfahrung. Sein älterer Bruder war auch schon Bär und so wusste er genau was auf ihn zukommt. Er machte seine Sache mit Bravour. Natürlich feierte er im Anschluss – in Frack und Zylinder – im Gemeindesaal mit den Gästen.