Der Notruf ist bei der Polizei am Freitagnachmittag gegen 13.15 Uhr eingegangen. Laut Konrad Wolf, Kommandant der Feuerwehr Tettnang, wurden zwei Reinigungsmittel fälschlicherweise miteinander vermischt, wodurch giftige Dämpfe entstanden sind. Vier Personen erlitten Atemwegsreizungen und wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht. Rettungskräfte des Umweltschutzzugs der Feuerwehr Friedrichshafen untersuchten mit Schutzkleidung den Unfallort. „Es passierte in einem Raum in einem Produktionsgebäude“, so die Auskunft von Karl-Georg Geßler, Geschäftsführer des Bergpracht-Milchwerks, gegenüber dem SÜDKURIER.

Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren im Einsatz bei einer Molkerei in Siggenweiler nahe Tettnang.
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren im Einsatz bei einer Molkerei in Siggenweiler nahe Tettnang. | Bild: Ambrosius, Andreas

Rettungshubschrauber vor Ort

Laut Informationen der Polizei handelte es sich dabei um Chemikalien auf Chlorbasis. 74 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren mit 13 Fahrzeugen im Einsatz, ein Rettungshubschrauber war ebenfalls vor Ort. Die Feuerwehr habe vor Ort Messungen gemacht, die Räumlichkeiten durchgelüftet und die Reinigungsmittel entsorgt.

Der materielle Schaden hält sich wohl in Grenzen, die Produktion des Bergpracht-Milchwerks ist laut Firmenleitung nicht beeinträchtigt.
Der materielle Schaden hält sich wohl in Grenzen, die Produktion des Bergpracht-Milchwerks ist laut Firmenleitung nicht beeinträchtigt. | Bild: Ambrosius, Andreas
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Gegen 15.30 Uhr war der Einsatz abgeschlossen. Wie Feuerwehrkommandant Wolf gegenüber dem SÜDKURIER erklärte, habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Anwohner oder Umwelt bestanden. Über den Gesundheitszustand der vier Molkereimitarbeiter war zunächst nichts zu erfahren. Laut Bergpracht-Geschäftsführer Karl-Georg Geßler gibt es regelmäßige Sicherheitsübungen in der Firma. Er geht davon aus, dass die Produktion nicht beeinträchtigt ist. Der Familienbetrieb stellt seit 1937 Käseprodukte für Industrie und Großhandel her und beschäftigt laut Geßler etwa 85 Mitarbeiter.