Irmgard Kaiser

Herr Ebner, von wem stammt die Idee, einen Film zu drehen?

Roland Ebner: Es war meine Idee. Früher haben die Fährigeister ihre Sage am Rhein nachgespielt, doch das war dann nur ein momentanes Ereignis, später hatte keiner mehr etwas davon. Vor zwei Jahren anlässlich des Fährigeister-Jubiläums filmte Jose Morla die Überfahrt. Schulen und Kindergärten haben damit Filmmaterial, womit sie den Kindern die Sage bildlich vor Augen führen können. Da kam mir die Idee, zum Jubiläum der Helgeringer-Maidli nach Drehbuch einen richtigen Film nach Drehbuch zu machen. Jetzt greifen wir an, dachte ich.

Der Film über die Sage des Helgeringer Maidlis wird am 11.11. nach der Fasnachtsproklamation uraufgeführt. Die Dreharbeiten fanden unter ...
Der Film über die Sage des Helgeringer Maidlis wird am 11.11. nach der Fasnachtsproklamation uraufgeführt. Die Dreharbeiten fanden unter anderem beim Klausenhof in Herrischried statt. | Bild: Irmgard Kaiser

Frau Karle, wie ist die Handlung, für welches Publikum ist der Film bestimmt?

Nina Karle: Wir haben zwei Versionen vertont. Da die Geschichte um die Sagengestalt recht gruselig ist, haben wir zusätzlich eine Version für Schulen und Kindergärten gemacht, in der mehr gesprochen und erklärt wird. Als wir die Vorabzüge von Jose Morla gezeigt bekamen, hatten wir jedes Mal Gänsehaut. Mit zusätzlichen Passagen wird erklärt, was das Maidli auf dem Hof alles gemacht hat, warum sie krank wurde. Wir fanden es sehr wichtig, die Verfilmung auch für Kinder ansprechend zu gestalten. Damit betreiben wir natürlich auch gleichzeitig Werbung für unsere Narrenzunft.

Herr Ebner, wer war maßgeblich am Gelingen des Films beteiligt?

Ebner: Größtenteils Jose Morla, der Regie führte, das Bild- und Tonmaterial aufnahm und zu einem Film zusammenfügte. Er strahlt Ruhe aus, unglaublich, welches Fingerspitzengefühl er an den Tag legt. Meine Tochter Nina besetzte die Rollen, besorgte Requisiten, besprach die Filme. Anne-Kathrin Dietrich spielte die Hauptrolle bravourös, so dass wir viele Sachen nur einmal drehen mussten. Bernd Schmid, der lange Helgeringer Obmann war, spielte den Bauern. Die Familie Behringer kam mit ihrem Pferd Wotan. Nach viereinhalb Stunden hatten wir unendlich viel Filmmaterial. Auch das Wetter passte. Super war, dass die meisten ehrenamtlich mithalfen, so stellte die Laienspielgruppe Klausenhof die Kleider.

Herr Ebner, was ist das Besondere an diesem Film?

Roland Ebner: Er ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Narrenzunft Murg. Ich kenne landauf/landab niemanden, der solch ein Projekt in Angriff genommen hat.

Herr Ebner, Frau Karle, wie wirkt sich Corona auf die Premiere aus?

Ebner: Nach aktuellem Kenntnisstand, und auch bei Erreichen der Alarmstufe 1, wird unsere Proklamation im Rahmen der zum Zeitpunkt geltenden Regeln stattfinden. Der Premiere steht somit nichts im Wege. Die Kontaktnachverfolgung werden wir durch Besucherlisten gewährleisten.

Nina Karle: Da steckt zu viel Herzblut und Engagement dahinter, um den Film nur online zu präsentieren. Auch ist das Feedback aus dem Internet nicht so sichtbar wie live. Der 11.11. und die Großleinwand sind der richtige Rahmen dafür.