Laufenburg – Weil im Belag des Laufenburger Hans-Thoma-Wegs hohe Konzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden wurden, verteuert sich die Sanierung des Straßenbelags dort. Der Gemeinderat vergab am Dienstag die Ausführung der Erd-, Rohrverlegungs- und Straßenbauarbeiten an die Laufenburger Firma Weber-Bau. Mit einem Angebotspreis von rund 1,331 Millionen Euro war sie die günstigste von vier Anbieterinnen.
Gegen die Vergabe an Weber stimmten die Stadträte Robert Terbeck (SPD) und Patrick Meier (AfD). Beide waren nicht mit der Vergabepraxis einverstanden. Weber-Bau hatte noch Nebenangebote zu einzelnen Posten abgegeben, unter anderem wurde ein anderer Straßenaufbau vorgeschlagen. Damit konnten die Kosten verringert werden. Stadtrat Terbeck hegte allerdings Bedenken bezüglich der Qualität des Aufbaus. Die Möglichkeit, Nebenangebote abzugeben, stand allen anbietenden Firmen offen. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Stadträte vor Ort über die umfangreichen Sanierungsarbeiten informiert und einen Ausschreibungsbeschluss gefasst. Im weiteren Verfahren wurden nun neue Erkenntnisse gewonnen, wodurch höhere Kosten entstehen. Patrick Mühlhaupt vom Büro Tillig Ingenieure stellte diese neuen Erkenntnisse bei der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend vor.
Die chemischen Analysen von Bodenproben weisen stark erhöhte PAK-Werte auf, die auf Asphalt-Aufschüttungen zurückzuführen sind und wegen ihrer problematischen Eigenschaften für Mensch und Umwelt im Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit stehen. Alltagsprodukte mit einem Gehalt von mehr als 1 mg/kg eines der acht krebserregenden PAK sind seit dem 27. Dezember 2015 verboten. Für die Entsorgung fallen höhere Deponiegebühren an, was zu Mehrkosten von rund 200.000 Euro führt. Gefunden wurde bei genauer Untersuchung auch ein nicht im Bestand verzeichneter Regenwasserkanal, der nun verlegt werden muss, um Kollisionen zu verhindern. Die Mehrkosten hierfür betragen rund 16.000 Euro.
Im Bereich der Häuser 1-3 liegt derzeit noch der öffentliche Kanal auf Privatgrundstücken. Mit den Eigentümern konnte die Stadt kürzlich eine Lösung für das Abwasserproblem finden. Der Abwasserkanal wird demnach nun entlang der Grundstücksgrenzen verlegt. Die Mehrkosten für diese Maßnahme, nachträglich angeboten von der Firma Weber-Bau, betragen rund 75.000 Euro. Dazu gab der Gemeinderat seine Zustimmung.
Die Arbeiten für den ersten Sanierungsabschnitt sollen im März starten und acht bis zwölf Monate dauern. Diese Maßnahme umfasst die komplette Straßensanierung, die Erneuerung der Wasserleitung, die Teilerneuerung des Abwasserkanals und die Erneuerung der Hauptleitung des Stromnetzes. Wie es genau mit der Erneuerung der Hauptleitung des Stromnetzes weitergeht, ist noch offen. Die Stadt ist bezüglich eines Angebots mit dem Netzpächter, Energiedienst Rheinfelden, im Gespräch.
SPD-Stadtrat Robert Terbeck regte an, aus Kostengründen das Stromnetzwerk zu verkaufen. Bürgermeister Ulrich Krieger argumentierte dagegen. Er betonte, dass die Ertüchtigung des Stromnetzes eine Investition in die Zukunft sei, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Mit der Firma Stiegeler, die den Breitbandausbau in der Oststadt ausführt, wurden bereits Gespräche hinsichtlich der Koordinierung geführt. Für die Anwohner soll es noch weitere Informationen geben. Zum Termin wurde nichts gesagt.