Laufenburg – Wetterglück für die Kulturnacht: Der 19. grenzüberschreitende Anlass in der Laufenburger Altstadt ging am Samstag bei sommerlichen Temperaturen über die Bühne. Das Motto lautete: „Grenzen verschwimmen.“ Was hinsichtlich der Vielfalt an kulturellen Möglichkeiten passte.
Das Interesse an der Veranstaltung war groß, die insgesamt 30 Stationen auf beiden Seiten des Rheins gut besucht. Trotz gelegentlicher zeitlicher Überschneidungen, etwa die Lesung von Manuela Schneider im badischen Rathaus und die erste von drei literarisch-theatralischen Aufführungen zu Ehren von Erich Kästner in der Kultschüür. Schneider las über „Die wahre Geschichte der Apachen – 130 Jahre nach Karl May“, was an sich schon ein abendfüllendes Thema wäre.
Nicht alle, die zuhören wollten, hatten Platz im Rathausfoyer. Weshalb sich vor der Eingangstür eine Menschentraube bildete.
Auf viel Resonanz stieß auch die Kunstausstellung im Keller des „Laufen“, wo es nebst Bildern und Holzobjekten sogar Bonsai-Art zu sehen gab. Mehrere Veranstaltungen waren auf 18 Uhr, zur Eröffnung der Kulturnacht, angesetzt: Ballett- und Filmvorführungen, Thomas Seilers musikalische Intermezzi am Marktbrunnen, Beginn des Irisch-Keltischen Abends im Alten Zeughaus.
Steil stieg auch das Rehmann Museum in die Kulturnacht ein: mit der Ausstellung über Kunst und Natur in Laufenburg inklusive Führung von Kurator Michael Hiltbrunner, einem Workshop mit Dingen, die der Rhein mitführt, Degustation schwarzer Nüsse mit dem Künstler Lorenz Olivier Schmid.
Später hielt Kaspar Lüscher eine szenische Lesung im Rehmann Museum, passend zum Ausstellungsthema gefühlt als Baum.
Stark vertreten waren die Malerei und Fotografie. Wer alles sehen und hören wollte, brauchte einen guten Plan.
Weltpolitisch sei es nicht so sonnig wie an der Kulturnacht, hielt OK-Präsident Roland Kaufmann an der Eröffnung fest. Umso wichtiger sei es, Räume zu finden, „wo man sich austauschen und das Leben genießen kann“. Bürgermeister Ulrich Krieger plädierte für einen „offenen Umgang miteinander“. Kultur, sagte er, „kann viel dazu beitragen, dass unsere Städte Laufenburg sich verbunden fühlen“. Ähnlich Vizeammann Christian Rüede: Was die Kulturnacht ausmache, seien ihre vielen verschiedenen Facetten. „Wir sehen alles, da verschwimmen die Grenzen in den einzelnen Bereichen“, sagte er.