Die Arbeiten für die Umgestaltung der Freianlagen rund um das Bildungszentrum auf dem Laufenburger Rappenstein werden dieses Jahr nicht beginnen können. Der Gemeinderat hob am Montag einstimmig die im Mai erfolgte Ausschreibung auf. Es waren nur zwei Angebote eingegangen, das günstigere lag immer noch 25 Prozent über den vom Planer berechneten Baukosten. Die Stadtverwaltung wird die Arbeiten nochmals ausschreiben, nicht als Gesamtlos, sondern in mehreren Auftragsgruppen. Eine Aufnahme der Arbeit wäre damit frühestens in sechs bis acht Monaten möglich.
"Ich frage mich, was da schief gelaufen ist", wunderte sich Stadtrat Rainer Stepanek (CDU) über die große Differenz zwischen Angebot und Kostenberechnung. Planer Christian Wild hatte Kosten von 630.000 Euro für den ersten Bauabschnitt errechnet. Das günstigste Angebot für die Umgestaltung der Parkplätze an der Codman-Straße, der Sportanlagen und des Schulhofs belief sich aber auf 785.000 Euro – also 156.000 Euro mehr. "Das hängt meines Erachtens mit der Konjunktur zusammen", sagte Wild. "Die Auftragsbücher sind voll", erklärte auch Bürgermeister Ulrich Krieger.
Der Gemeinderat müsse entscheiden, so Krieger, was Vorrang besitze: die Einhaltung des Zeitplans oder der Versuch, die Baukosten durch eine Neuausschreibung zu reduzieren. Letzteres bedeute aber: "Wir müssten uns von einem Baubeginn dieses Jahr verabschieden." Alle im Gemeinderat waren sich einig, es mit einer Neuausschreibung zu versuchen. In einem zweiten Anlauf, so die Hoffnung, könnten mehr Firmen auf die Submission reagieren und versuchen, sich den Auftrag zu sichern. Stadtrat Gerhard Tröndle (CDU): "Erfahrungsgemäß ist in den Wintermonaten die Konjunktur schwächer." Die Bauleistung soll auch nicht mehr als Gesamtlos ausgeschrieben werden, sondern in verschiedenen Losgruppen. "Allein die Aufteilung in Fachlose wird die Sache günstiger machen", zeigte sich Robert Terbeck (SPD) überzeugt. Dieses Verfahren habe aber auch Nachteile, sagte Jürgen Weber (Grüne): "Wenn wir das aufteilen, werden die Arbeiten eher länger dauern."
FW-Stadtrat Sascha Komposch verwies auf einen postitiven Effekt einer Verschiebung der Arbeiten. Bereits jetzt herrsche auf der Codman-Straße ein reger Verkehr, wenn die Eltern ihre Kinder zur Krippe oder zum Kindergarten brächten: "Es geht da oben zu wie im Laufenpark an einem Samstag." Es passe deshalb gut, wenn die Umgestaltung der Freianlage zeitnah zu dem ebenfalls für nächstes Jahr geplanten Abriss und Neubau des Kindergartens Rappenstein verlaufe. Die Kinder sind dann im alten Feuerwehrhaus untergebracht.