Von Markus Vonberg

Laufenburg – Das Traditionslokal "Alte Post" wird in Kürze wieder öffnen. Hotelier Peter Maier stellte am Freitag Charalampos Ivanidis und Laima Razantiene vor, die künftig das Restaurant betreiben und die fast 140-jährige gastonomische Nutzung des Haues fortschreiben wollen. Maier selbst wird wie geplant das Hotel übernehmen. Am 15. Mai wird die "Alte Post" nach einem am 1. Mai beginnenden Probelauf offiziell wieder öffnen.

Das Lokal ist seit dem Abschied des Pächterehepaars Baumann-Draganski im November 2015 geschlossen. Damals sorgten sich viele Laufenburger, dass Eigentümer Roland Duttlinger die Immobilie verkaufen und das Lokal umgenutzt werden könnte. Zusammen mit dem Restaurant wäre auch der am Rhein gelegene Biergarten verlorengegegangen. Im Februar stellte Duttlinger Peter Maier, den Betreiber des Café Verkehrt in Oberhof, als neuen Pächter vor. Maier erklärte, nur das Hotel aber nicht das Restaurant betreiben zu wollen. Er suchte nach einem Unterpächter, der die Gaststätte mit bürgerlicher oder bayrischer Küche fortführen sollte.

Unter den Bewerbern waren auch Laima Razantiene und Charalampos Ivanidis. "Bei meiner Entscheidung für sie spielte auch eine Rolle, dass sie den Standort bereits kennen", erklärte Maier. Den ehemaligen Stammgästen der "Alten Post" ist Laima Razantiene keine Unbekannte. Die 52-jährige Litauerin arbeitete bereits zwei Jahre als Servicekraft in der "Alten Post" und wechselte dann ins Restaurant "Schlössle".

Ihr Lebensgefährte, der Grieche Charalampos Ivanidis (53), ist gelernter Metzger und arbeitet seit 28 Jahren in Deutschland als Koch, unter anderem vier Jahre im "Scheffelhof" in Bad Säckingen.

Das neue Wirtepaar möchte insbesondere die Gartenwirtschaft mit ihren 120 Plätzen mehr bewirtschaften als in den vergangenen Jahren. Für das von Maier versprochene bayrische Flair soll eine Kooperation mit der Münchner Augustiner-Brauerei sorgen, die bereits das Biergarten-Mobiliar angeliefert hat.

Dem Restaurant wollen Razantiene und Ivanidis wieder mehr Gaststättencharakter verleihen: "Im vorderen Teil decken wir nicht ein, hier kann man auch nur mal ein Bier oder einen Kaffee trinken." An den Aktionen der Laufenburger Gastronomie, den Salm- und den Habsburger Wochen, würde sich das Gastronomenpaar gerne beteiligen. Auch für die Fasnacht soll die Tür in der "Alten Post" offenstehen.

Alte Post

In dem 1815 errichteten Anwesen Andelsbachstraße 6 wurde 1879 eine Brauerei und 1881 eine Gaststätte eingerichtet. 1919 bis 2015 wurde das Haus fast 100 Jahre lang von der Familie Bächle-Draganski geführt. Ab den 1930er Jahren hieß es "Gasthaus Bächle", 1985 benannte Harry Draganski es nach dem Ausbau zum Hotel-Restaurant in "Alte Post" um. Der Name erinnert an die einst im Haus Andelsbachstraße 10 bestehende Posthalterei und Gastwirtschaft. 2002 erwarb der Bauunternehmer Roland Duttlinger die "Alte Post", die er 2015 an Peter Maier verpachtete.