Große und kleine Schritte in eine klimafreundliche Zukunft machen: Diese Idee steckt hinter dem Klimakonzept, das die Gemeinde Lauchringen in Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Badenova erstellt hat.
Daraufhin wurde der Klimabeirat Lauchringen gegründet, in dem sich umweltbewusste, engagierte Bürger über Ideen für Klimaschutz, Energieeffizienz und innovative Mobilität austauschen und gemeinsam aktiv werden.
Annette Spedt, Tobias Lauckner, Klimamanagerin Yvonne Becker und Bürgermeister Thomas Schäuble erklären, warum sie sich im Lauchringer Klimabeirats engagieren.

Annette Spedt möchte Bewusstsein schaffen
„Das wichtigste ist in meinen Augen, die Leute zu sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten für den Umweltschutz aufzuzeigen“, sagt die Klimabeirätin Annette Spedt. Denn meistens sei umweltschädliches Verhalten nicht „durch böse Absicht“ verursacht, sondern vielmehr „durch Unaufmerksamkeit oder Unwissenheit“.
Die Gründung des Klimabeirats sei für Annette Spedt die „perfekte Gelegenheit“ gewesen, um sich in der eigenen Gemeinde für Klimaschutz einzusetzen: „Mit dem Thema Klimaschutz habe ich mich zum ersten Mal während dem Studium beschäftigt“, erzählt sie. Der Klimabeirat sei für sie auch eine Plattform, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
„Es gibt schon Hürden, die man überwinden muss“, meint Spedt. Gerade die Corona-Pandemie habe vieles erschwert – sowohl im Klimaschutz allgemein, als auch in der konkreten Arbeit des Klimabeirats. „Lebensmittel in eigene Behältnisse zu packen, die sich mehrmals verwenden lassen, war eine Gewohnheit, die während der Corona-Zeit fast gänzlich verloren ging“, erinnert Sie sich.
Aber auch die Arbeit des Klimabeirats sei durch die Pandemie erheblich erschwert worden. „Projekte planen und Ideen sammeln ist eine Sache, aber für die Umsetzung von Gemeinschaftsaktionen sind Treffen, auch von mehreren Personen, einfach wichtig. In dieser Hinsicht mussten wir in den vergangenen zwei Jahren schon zurückstecken“, erzählt die Lauchringerin.
Tobias Lauckner will seinen Kindern eine gute Welt hinterlassen
„Als Vater frage ich mich, was für einen Planeten werden wir den kommenden Generationen hinterlassen“, erklärt Tobias Lauckner seine Beweggründe für das Engagement im Klimabeirat. Der Klimabeirat biete ihm die Chance „selbst mit anzupacken“ und sein Wissen sinnvoll einzusetzen.
Auch, wenn die Arbeit nicht immer leicht sei, empfinde er das Engagement im Klimabeirat als Bereicherung: „Logisch kostet es Zeit und manchmal auch Kraft, aber es gibt einem auch viel zurück, wenn man sich für etwas sinnvolles einsetzt.“
Es gibt auch Kritik
Mit Kritik müsse man umgehen können: „Es gibt schon manchmal Außenstehende, die unsere Arbeit ganz genau unter die Lupe nehmen, aber damit muss man leben. Immerhin gibt es ja auch 82 Millionen Bundestrainer in Deutschland“, sagt Tobias Lackner mit einem Schmunzeln.
Lauckner setzt sich dafür ein, Menschen in Fragen der Energieersparnis zur Seite zu stehen. „Wir haben viele ehemalige Mitarbeiter der Stadtwerke, die ein enormes Know-how an den Tag legen und kompetente Auskunft zu Themen, wie beispielsweise Photovoltaik-Anlagen, geben können“, sagt er und weist deshalb auf den monatlichen Beratungstermin im Lauchringer Rathaus hin, bei dem sich jeder, der Fragen zum Thema Energiesparen hat, beraten lassen kann.
Yvonne Becker ist die Schnittstelle zwischen Klimabeirat und Gemeinde
Yvonne Becker, Klimamanagerin der Gemeinde Lauchringen, ist überzeugt davon, dass die Arbeit des Klimabeirats zu einem großen Gesamtbild beiträgt: „Wir retten hier nicht von heute auf morgen die Welt, aber, wenn wir auf der kleinen Ebene anfangen, können wir mit einem Stein den nächsten ins Rollen bringen.“ Klimaschutz sei ein facettenreiches Thema, weshalb die Projekte des Klimabeirats sehr vielfältig seien.
Sehr gefreut habe sie es zum Beispiel, dass durch die Aktion „Stadtradeln“, bei der die Teilnehmer gemeinsam Kilometer auf dem Fahrrad gesammelt haben, ein Mitbürger nun täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. „Wenn wir solche Überlegungen anstoßen können, dann können wir viel bewegen“, sagt die Klimamanagerin.
Einige Projekte organisiere der Klimabeirat selbst, andere werden als Vorschläge an den Gemeinderat weitergegeben. Dieser Austausch findet unter anderem durch Klimamanagerin Yvonne Becker statt. „Gemeinderat und Klimabeirat sind eng vernetzt, einerseits durch mehrere Mitglieder in beiden Gremien, andererseits durch mich als Vermittlerin, sozusagen als Schnittstelle“, erklärt sie.
Bürgermeister Thomas Schäuble: „Lieber engagieren statt kritisieren!“
Bürgermeister Thomas Schäuble hat viele lobende Worte für die Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder des Klimabeirates, in dem er selbst Mitglied ist. „Anregen, aktiv werden, beeinflussen“, das seien seiner Ansicht nach die drei Kernaufgaben des Lauchringer Klimabeirates.
Der Klimabeirat habe viele erfolgreiche und wichtige Projekte angestoßen. Als Beispiel nennt er die Begrünung des Berthold-Schmidt-Platzes im Riedpark. „Der Klimabeirat ist ein hervorragendes Beispiel für aktive Bürgerbeteiligung“, sagt Schäuble: „Leute mit viel Know-how bringen sich mit konkreten Aktionen ein und gestalten die Zukunft der Gemeinde.“
Deshalb habe er wenig Verständnis für Kritik von außerhalb, da sich jeder im Klimabeirat für seine Vorstellungen einsetzen könne: „Kritik ist zwar immer erlaubt, aber negative Kommentare bringen uns auf Dauer nicht weiter. Die Türen des Klimabeirates stehen jedem offen, deshalb sage ich: Lieber engagieren, statt kritisieren.“