„Wir bedanken uns herzlichst bei den vielen Spendern, die uns den letzten Wochen sehr geholfen haben“, betont Mandy Frank von der Familie des Zirkus Montana. Ende Januar veröffentlichte der SÜDKURIER den Hilferuf der Familie mit der Bitte um Spenden. Die Familie Frank ist in Wehr auf einem Firmengelände gestrandet – ohne Auftritte, mit aufgebrauchten Reserven, ohne Einnahmen. Ohne Perspektive. Doch wie geht es der Familie heute? Wir haben nachgefragt.

Riesige Spendenbereitschaft in der Region

„Die Resonanz auf unseren Spendenaufruf war sehr gut“, weiß Mandy Frank sehr zu schätzen. Sie seien sehr positiv überrascht gewesen über die immens große Spendenbereitschaft. Die Familie sei bekannt in der Region und so kamen viele vorbei, brachten Sachspenden. Aber auch einige Geld- und Futterspenden seien angekommen. „Das hat uns auf jeden Fall sehr weitergeholfen“, betont Mandy Frank, die Tochter des Familienoberhaupts Monty Frank.

Mandy Frank vom Zirkus Montana macht die aktuelle Lage der Familie deutlich.
Mandy Frank vom Zirkus Montana macht die aktuelle Lage der Familie deutlich. | Bild: Wehrle, Verena

Auch für den Neuankömmling der Familie, dem kleinen Jackson Adriano, der im Februar zur Welt kam, gab es viele Spenden. Babykleidung, Windeln mit allem, was eben in den ersten Monaten viel Geld kostet, wurde der Kleine von den Spendern ausgestattet. Die Familie ist darüber überaus dankbar.

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Der Familie geht es immer noch schlecht – finanziell und mental

Die Spendenbereitschaft sei die ersten zwei Wochen nach der Veröffentlichung des SÜDKURIER-Berichts noch sehr groß gewesen. Doch habe sie dann auch wieder nachgelassen. Auch die Spendenkässchen der Zirkusfamilie, die in der Region bis hin ins Obere Wiesental vor Supermärkten stehen, würde nicht mehr viel bringen. „Die Leute nehmen die Schilder mittlerweile nicht mehr wahr.“ Aber Mandy Frank verstehe das. Doch der Familie gehe es heute nicht besser als vor einigen Wochen.

„Wir sind leider immernoch auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.“
Mandy Frank vom Zirkus Montana, der seit Ausbruch der Pandemie nur sehr wenige Vorführungen zeigen durfte.

Vor allem die Ungewissheit bereite der Familie Frank Sorgen. „Wir wissen immer noch nicht, wie es weitergeht. Die Veranstaltungsbranche steht, was die Öffnungen anbelangt, bei der Politik ganz unten auf der Liste“, so Mandy. „Das ist für uns ein Genickbruch.“

Was den Künstlern besonders fehlt Video: Verena Wehrle

Aufhören ist keine Option

In der Gedankenwelt der Familie gebe es immer wieder Höhen und Tiefen. So habe man auch schon öfter ans Aufhören gedacht. Doch Mandy Frank, die im Zirkus aufgewachsen ist betont: „Aufhören ist letztendlich für uns keine Option, denn der Zirkus ist das, wofür wir leben.“

Ein Teil der Familie Frank vom Zirkus Montana. Die Zukunft bleibt weiterhin ungewiss.
Ein Teil der Familie Frank vom Zirkus Montana. Die Zukunft bleibt weiterhin ungewiss. | Bild: Verena Wehrle

Was sie sich für die Zukunft wünscht? „Wir hoffen einfach, dass es mit den Impfungen voran geht, dass die Infektionszahlen zurückgehen und, dass wir baldmöglichst wieder starten können.“