Ein besonderes Konzert für Freunde der sinfonischen Blasmusik: Der Blasmusikverband Hochrhein hat zu einem Doppelkonzert mit den Sinfonischen Blasorchesters Hochrhein (SBO) unter der Leitung von Christian Steinlein und der Stadtkapelle Kirchheim unter Teck, geleitet von Stadtmusikdirektor Marc Lange, in den Kursaal in Höchenschwand eingeladen. Beide Orchester boten ein anspruchsvolles Programm.
Das Repertoire reichte von klassischen Kompositionen des 18. und 19. Jahrhunderts bis zu Ragtime- und Klezmermusik der Gegenwart. Durch den Abend führten Joachim Pfläging aus Wehr und Sylvia Mühlherr aus Kirchheim/Teck. Dirigent Christian Steinlein eröffnete den Abend mit der „Symphonie pour Musique Militäre“. Mit großer Spielfreude folgte das Ensemble bei der leichten und beschwingten Musik aus der Barockzeit seinem Dirigat. Von Beginn an zeichneten sich die Musiker mit ihrem dynamischen und konzentrierten Spiel und einem sauberen Registerklang aus.
Nach Nimrod aus „Enigma Variations“ von Edward Elgar, instrumentiert von Alfred Reed, folgte mit „The Wind In The Willows“ von Kenneth Grahame (1859 bis 1923) ein erster Höhepunkt. Johann de Meij setzte die rührende Geschichte über Ratte, Maulwurf, Kröte und Dachs in vier Sätzen für Blasmusik um. Das Werk zeichnete sich durch musikalische Zwiegespräche in den Registern aus. Mit der „Fantasy On A Gaelic Hymnsong“ von David R. Holsinger verabschiedete sich das SBO von den begeisterten Konzertbesuchern. Steinlein bedankte sich mit der Zugabe „Ammerland“ von Jakob De Haan.
Die Stadtkapelle Kirchheim unter Teck übernahm mit Musikdirektor Marc Lange den zweiten Teil. Schon beim ersten Stück, „Renaissance“ aus den fünf Sätzen von „Symphonic Dances“ von Yosuke Fukuda, überzeugten die Blasmusiker durch einen perfekten Orchesterklang und einer Leichtigkeit in ihrem Vortrag, die sich von Marc Lange durch seine lockere Art des Dirigierens auf das Ensemble übertrug.
Im Mittelpunkt des Programms stand aber dann das 16-minütige Stück „Lincolnshire Posy“ von Percy A. Grainger. Die sechs Sätze der Komposition basieren auf englischen Volksliedern. Das Werk zeichnet sich durch unregelmäßige Rhythmik und seine Gegensätze von legato und Stakkato aus. Der Vortrag war eine Werbung für die Blasmusik und wurde durch langanhaltenden Applaus belohnt. Für den Applaus bedankte sich das Orchester mit einem Medley aus Ragtime- und Klezmermelodien und einer Interpretation des Wiegenlieds „Guten Abend, gute Nacht“.