Ralph Lacher

In Zell im Wiesental pflegt man ganz ausgiebig und mit viel Lokalkolorit Fasnacht. Eng verbunden ist die traditionsreiche Zeller Fasnacht mit der Stadtgeschichte und der Historie der Region, die bekanntlicherweise einst zu Vorderösterreich gehörte. Aus Zeiten unter österreichischer Herrschaft stammt die erste urkundliche Erwähnung von Fasnachtstreiben in Zell im Wiesental – 1627 war das und so kann man im Städtchen im oberen Wiesental in diesem Jahr 390 Jahre Zeller Fasnacht feiern. Getan wurde dies bei einem zweitägigen Fasnachtsspektakel, dessen Höhepunkt ein großes VON-Narrentreffen gestern nachmittag war.

Bei klirrender Kälte trotz Sonnenschein gaben sich in 45 Zünften, Cliquen und Musiken mit mehr als 3300 Narren ein Stelldichein. Deutlich mehr Zuschauer säumten die Straßen und bekamen ein tolles närrisches Auftakt-Event im Jahr 2017 geboten. Die Gastgeber aus der Narrenzunft Zell im Wiesental mit Hürus Didi an der Spitze legten sich genauso ins Zeug wie ihre Gäste, die aus dem Breisgau, dem Schwarzwald, dem Hochrhein und dem Oberrhein kamen und denen anzumerken war, dass sie die „fünfte Jahreszeit“ herbeisehnen. Heiter bis ausgelassen ging es auch auf dem Komitee-Podium zu, wo sich neben der lokalen Narren- und Polit-Prominenz auch solche überregionaler Art wie etwa Lörrachs Landrätin Marion Damann oder VON-Präsident Klaus Peter Klein befanden.

Nach dem Umzug war die große Geburtstagsfete in Zell noch lange nicht zu Ende. Wie schon am Vorabend beim Beginn des Spektakels mit „Schnurre, strähle, klepperle – E verruckti Nacht in Zell” zeigten die Gastzünfte verschiedene Fasnachtsbräuche, spielten die zuvor mitmarschierenden Musikkapellen und Spielmannszüge, Guggemusiken und Schalmeien-Kapellen auf verschiedenen Bühnen und Plätzen der Innenstadt und im Narrendorf auf. Und natürlich war im Zeller Städtli und vor allem im Narrendorf ausgiebig für Speis und Trank gesorgt.