Dieter Britz

Die Künstlerin Isolde Hauser aus Jestetten stellt zurzeit zwei Dutzend Mosaiken, genauer gesagt Reproduktionen ihrer Kunstwerke auf Papier, in der „Kleinen Galerie“ in Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken) aus. Die Originale wären zu groß und schwer, um sie aufzuhängen, erklärte Horst Kreutz, der die Galerie organisiert. Damit wenigstens ein Original in ihrer Ausstellung hängt, besuchte Isolde Hauser wenige Tage nach der Ausstellungseröffnung die 380 Straßenkilometer entfernte Kleinstadt, damit wenigstens eine der Reproduktionen gegen ein Original ausgetauscht werden konnte.

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Isolde Hauser (59), die sich inzwischen am Hochrhein einen Namen als Künstlerin gemacht hat, stammt ursprünglich aus Elsenfeld am Main im Landkreis Miltenberg (Unterfranken). Schon als Kind kam sie mit der Mosaiken-Technik in Berührung, denn sie half sie ihrem Vater auf Baustellen beim Fliesen und Belegen von Treppen, erklärt sie auf ihrer Internetseite. Sie besuchte die Fachakademie für Sozialpädagogik am BBZ (Berufsbildungszentrum) Münnerstadt. Dort war sie Schülerin von Horst Kreutz, der im Kunstunterricht die Lust aufs Experimentieren mit verschiedenen Materialien förderte.

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Obwohl sie seit langem am Hochrhein lebt, blieb die Verbindung nach Unterfranken und zu einigen Schulkameradinnen immer lebendig. „Bei einem Klassentreffen fiel auch der Name Horst Kreutz, an den ich sehr gute Erinnerungen hatte. Das gab den Anstoß für mich, ihm einen Brief zu schreiben“ erzählte sie unserem Mitarbeiter. So kam der erneute Kontakt mit ihm zustande und Horst Kreutz lud seine ehemalige Schülerin ein, Reproduktionen von einigen ihrer Mosaiken in der Kleinen Galerie auszustellen.

Tier-Mosaiken beeindruckend

Schon die Reproduktionen und erst recht das Original-Mosaik vermitteln einen guten Eindruck der Arbeit von Isolde Hauser. Sehr gelungen sind die Tier-Mosaiken von einer Eule, zwei Elefanten, einer Katze. Besonders beeindruckend sind die Taube und die Darstellung eines Zirkus mit einem Elefanten und einem Clown. Aber auch die Gesichter, die Figuren und die abstrakten Mosaiken zeigen, dass sie ihre Kunst beherrscht.

Besondere Dekorationstechnik

Die Mosaiktechnik war schon im alten Orient bekannt, erklärte Horst Kreutz den Besuchern bei der Vernissage. Mosaiken wurden zur Dekoration von Wänden, Fußböden oder Gewölben verwandt. Aneinandergefügt werden durch Schnitt, Hammerschlag, Kneten oder Brennen hergestellte Formteile. Auch Stifte, Rollen, Steinchen und auch Halbedelsteine werden verwendet. Sie werden in frischen Mörtel oder Gips eingerückt oder auf alle möglichen Untergründe, sogar auf Glasplatten, aufgeklebt. Säulen in romanischen Kirchen wurden mit Mosaiken verziert. „Als Kunst am Bau gab es diese Dekorationstechnik bis in die 50iger Jahre. Dann wurde sie leider aus Kostengründen eingestellt“, bedauerte Horst Kreutz.

Mehr erfahren Sie hier:

www.mosaik-und-mehr.de

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