Es gibt keinen Laden, keine Gastwirtschaft und nur ab und zu eine Busverbindung – dafür einen guten Zusammenhalt und viel Natur. Bergöschingen ist der am höchsten gelegenen Ortsteil der Gemeinde Hohentengen. Bis zum 690 Meter hohen Wannenberg reicht die Gemarkung, Alpenpanorama inklusive.

Mit 190 Einwohnern ist Bergöschingen der kleinste Ortsteil der Gemeinde, das sind annähernd so viele Einwohner wie zur Zeit der Gemeindereform 1975, da waren es 187. Viele Jahre waren die Zahlen rückläufig. Aufgrund des fehlenden Kläranlagenanschlusses gab es keine Baugenehmigungen und damit keine Neuansiedlungen. Das ist inzwischen anders. Ein kleineres Baugebiet wurde vor Jahren erschlossen und Bergöschingen wuchs wieder. Für 2021 ist mit dem 5000 Quadratmeter großen Baugebiet „Hanfwiesen“ eine Fortsetzung Richtung Guggenmühle geplant.

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Oberdorf und Unterdorf und viele Einzelgehöfte prägen das Ortsbild. Die Obstbaumwiesen zeugen vom Zwetschgen- und Kirschenanbau, allerdings ist deren Bedeutung deutlich zurückgegangen. Dass die Streuobstwiesen erhalten bleiben, dafür setzt sich die BUND-Ortsgruppe ein. Nicht von ungefähr wurde sie in Bergöschingen gegründet, denn die Bewohner des Dorfes schätzen die herrliche Landschaft und Natur. Viele bringen sich engagiert im Dorf und in der Gemeinde ein. Waren doch im Gemeinderat der letzten Wahlperiode allein vier von 14 Räten aus Bergöschingen, derzeit sind es zwei.

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Bei den Bürgergesprächen erscheinen die Bergöschinger stets sehr zahlreich und zeigen sich diskussionsfreudig. Und selbstverständlich wurde 2019 bei Planung und Bau des Spielplatzes an der Marienkapelle tatkräftig mit angepackt. Für den „Umschwung“ im Dorf sorgen Feuerwehr und vor allem die rührigen Landfrauen. Nach dem Patrozinium oder am 1. Mai finden sich nicht nur Bergöschinger zum gemütlichen Hock im Gemeinschaftsraum des Feuerwehrgerätehauses zusammen. Dorf z´Morge, Adventskaffee, Spieleabende, Forellen- oder Speckessen – eine gute Idee sich zu treffen gibt´s immer.

Auch Zugezogene fühlen sich wohl

Manuela Würth (51) stammt aus Herdern, lebt seit 1996 mit ihrer Familie im ehemaligen Schulhaus von Bergöschingen und gehört zum Vorstandsteam der Landfrauen. Warum lebt sie gerne in dem kleinen Dorf?

„Alt und Jung, Einheimische und Zugezogene kommen super miteinander aus und werden respektiert. Das Dorf hat einen tollen Zusammenhalt und vor vielen Häuern steht noch ein Bänkle, um sich dazuzusetzen. In dieser herrlichen Natur zu wohnen ist natürlich auch ein Grund, aber vor allem sind es die Leute, die dazu beigetragen haben, dass wir uns seit 25 Jahren hier wohlfühlen.“