Stefan Pichler

Herr Schachner, wie beurteilen Sie die Entwicklung der Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern in den 60er Jahren?

Unser Verein hat sich nach seiner Gründung im Jahre 1958 rasant entwickelt. Wir hatten damals 19 Gründungsmitglieder, keine Mittel, keine Instrumente und keine Noten. Trotz dieser schwierigen Bedingungen hat sich die Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern heute zu einem stattlichen Orchester entwickelt, in dem 74 aktive Musiker spielen. Gegen den allgemeinen Trend ist die Mitgliederzahl bei der Trachtenkapelle erfreulicherweise stabil geblieben. Das macht uns ein bisschen stolz.

Wie wichtig ist die Jugendarbeit?

In der Jugendarbeit sahen schon die Gründungsväter unseres Vereins eine wichtige Aufgabe. Das ist in den vergangenen Jahrzehnten bis heute so geblieben. Schon immer gab es bei uns Personen und Persönlichkeiten denen die Jugendarbeit sehr am Herzen lag. Aktuell haben wir in den Ausbildungsgruppen 35 Zöglinge, die von Musikern unseres Vereins ausgebildet werden.

Deshalb haben sie wohl auch ein Jugendorchester gegründet?

Das ist richtig. Die Gründung der Jugendkapelle war sicher ein großer Meilenstein in unserer Jugendarbeit. Über dieses Orchester ist es möglich, die jungen Spieler früher und besser in das aktive Vereinsleben zu integrieren. Dies war vor 30 Jahren noch anders, da lernten die Jungmusiker über zwei Jahre ein Instrument und wechselten anschließend direkt in das Erwachsenenorchester, wo sie zunächst überfordert waren.

Und wie ist das heute?

Heute haben wir eine solide Jugendausbildung, die wesentlich länger dauert und bis zum Eintritt in die Jugendkapelle Grundlagen vermittelt. Im Jugendorchester können die jungen Musikanten erste Ensembleerfahrungen genießen, bevor sie im nächsten Schritt in das Erwachsenenorchester wechseln.

Wer hat die Trachtenkapelle in den vergangenen 60 Jahren mit geprägt?

Ganz entscheidend für die Entwicklung in den vergangenen 60 Jahren waren bei der Trachtenkapelle Amrigschwand immer viele Familien des Unterberges, wo wir unsere Wurzeln haben. Sie haben mit dem ganzen Familienverband diesen Verein gelebt und leben ihn immer noch. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang unser Gründungsmitglied, Ehrendirigent Adolf Baumgartner. Für ihn und seine ganze Familie war die Trachtenkapelle immer ein Teil des Lebens.

Was sind die Höhepunkte des Jubiläumsprogramms?

Die ersten Highlights haben wir schon hinter uns. Jetzt wollen wir mit der gesamten Bevölkerung, mit Gästen aus Nah und Fern, noch ein paar schöne Tage bei toller Musik verleben.

Und die Blasmusik steht im Mittelpunkt?

Für uns war es eigentlich von Anfang an bei der Planung dieses Jubiläums sehr wichtig, die musikalische Bandbreite der heutigen Blasmusik in unser Fest zu übertragen. So wollen wird am Freitagabend mit den Auftritten von „Erwin und Edwin“ und der „Brasserie“ die jüngeren Generationen ansprechen. Am Samstagabend gibt es eine feine, bunte Blasmusikmischung bis hin zur Partymusik mit Blasinstrumenten von den „Schwindligen 15“. Diese Formation ist aus der Allgäuer- und Voralpenregion nicht mehr wegzudenken.

Kommen auch die Freunde der traditionellen Blasmusik nicht zu kurz?

Natürlich haben wir auch daran gedacht. Wir sind deshalb sehr stolz, dass wir das Bezirksmusikfest ausrichten dürfen, das über viele Jahre hinweg mit allen Vereinen des Bezirks V mit traditioneller Blasmusik gefeiert wird.

Fragen: Stefan Pichler

Der Vorverkauf für das Festwochenende startet am 18. Juni. Die Karten gibt es bei allen Musikern oder per E-Mail (vorverkauf@tk-at.de).