Eine längere Amtszeit als Angela Merkel hinter sich gebracht hat Bernhard Brecht, der 2004 zum Sprecher des Münsterchores Bad Säckingen gewählt worden war. In der Hauptversammlung am Dienstag kandidierte er nicht mehr, zu seiner Nachfolgerin wurde Martina Robert gewählt. Nach der von Lockdowns geprägten jüngsten Vergangenheit blickt der Chor wieder hoffnungsvoll in die Zukunft und plant, an Weihnachten eine Haydn-Messe aufzuführen. Paradoxerweise hatte er im Coronajahr 2020 mehr Auftritte als je zuvor.

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Der Bericht des Schriftführers Timo Rager für 2019 sah noch ganz normal aus und verzeichnete 41 Proben sowie neun Auftritte im Rahmen von Gottesdiensten; die drei Hochfeste standen musikalisch im Zeichen von Mozart-Messen, und nach Weihnachten führte der Chor zusammen mit dem Vocalconsort die ersten drei Teile aus Bachs Weihnachtsoratorium auf. Im Jahr 2020 durfte der Chor noch das Hilarius- und Fridolinsfest mit Orchestermessen begleiten, doch kurz nach Fridlini begann der erste Lockdown, dem im Sommer eine vorübergehende Lockerung folgte, bis im Herbst wieder verschärfte Restriktionen in Kraft traten. Insgesamt waren 15 Chorproben möglich, aber die geplante Aufführung von Mendelssohns Oratorium „Elias“ musste entfallen.

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Weil Auftritte des Gesamtchores nicht mehr möglich waren und auch der Gemeindegesang untersagt wurde, bildete Dirigent Markus Mackowiak ab September 2020 eine kleine, maximal achtköpfige „Schola“, die die Gottesdienste begleitete – aus diesem Grund verzeichnet die Statistik für das Coronajahr so viele Auftritte. „Es waren immer genügend Sänger da, die in der Schola mitsingen wollten, und der Gemeinschaftsgeist blieb auch in schwierigen Zeiten lebendig“, lobte der Dirigent. Martina Robert konnte auch der Schola positive Seiten abgewinnen: „Es kostete ein bisschen Überwindung, in einer kleinen Gruppe zu singen, weil es dort auf jede einzelne Stimme ankommt, aber ich habe daraus viel gelernt.“ Inzwischen sind Proben wieder möglich, wenn die 3-G-Regel eingehalten werden. „Es ist ein schönes Gefühl, die Stimme zu erheben und die christliche Botschaft in die Gemeinde zu tragen“, meinte Bernhard Brecht, und auch Dekan Peter Berg als Präses dankte.

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Die Wahlen gingen einstimmig vonstatten. Bernhard Brecht hatte 2019 erklärt, dass er aus familiären Gründen das Amt des Sprechers nur noch zwei Jahre lang übernehmen werde; dementsprechend kandidierte er nicht mehr, doch in Person von Martina Robert, die dem Chor seit 1992 angehört, fand sich eine Nachfolgerin. Schriftführer Timo Rager trat ebenfalls nicht mehr an, so dass sein Amt vakant blieb. Kassenwart Michael Bruckschlegel, die Notenwarte Helga und Jan Werdehausen sowie Besitzerin Rosemarie Boos-Baumgartner wurden bestätigt, und Bernhard Brecht war bereit, den anderen Beisitzerposten zu übernehmen. Monika Kreutz wurde für ihre 50-jährige Zugehörigkeit vom Diözesan-Cäcilien-Verband geehrt, und der Chor ernannte die Sängerin zum Ehrenmitglied.