In den 90er Jahren war die Westwetterlage noch die dominierende Wetterlage, sodass es im Sommer häufiger zu kühlen und verregneten Phasen kam. Seit der Jahrtausendwende hat aber die Anzahl der Westwetterlagen deutlich abgenommen, sodass eine länger andauernde Westwetterlage, wie wir sie zeitweise diesen August hatten, sehr selten geworden sind. Aber trotz dieser Westwetterlagen war der 1,7 Grad (°C) zu warme und fünf Stunden zu sonnenscheinarme letzte Sommermonat in Bad Säckingen 17,8 Liter pro Quadratmeter (l/m²) zu trocken.
Der August startete in Bad Säckingen mit Hoch „Zella“ sonnig, trocken und sommerlich warm bis heiß. Am 5. registrierten wir den ersten Hitzetag (ab 30°C) des Monats, bevor Tief „Xaver“ am frühen Morgen des 6. August für eine unruhige Nacht sorgte. Bei drei stärkeren Gewittern fiel innerhalb von fünf Stunden 15,8 l/m² Regen (36 Prozent des Augustsolls). Wie unterschiedlich Gewitterniederschläge in geringer Entfernung sein können: die acht Kilometer entfernte Station Schwörstadt hatte im gleichen Zeitraum mit 35,8 l/m² 20 l/m² mehr Regen.
Nach zwei sonnigen Tagen mit 34°C am 9. August (der höchsten Temperatur des Monats) sorgte Tief „Yap“ mit weiteren gewittrigen Schauern dafür, dass sich der Niederschlag bei herbstlichen Temperaturen bis zum 13. August auf 49 l/m² erhöhte. Bei angenehmen Sommertemperaturen brachte ein kurzer Schauer am 15. nochmals 0,6 l/m² Regen. Somit fiel in der ersten 1,1°C zu warmen Augusthalbzeit mit 49,6 l/m² die Hälfte des normalen Augustniederschlages und die Sonne schien an 105 Stunden 45 Prozent des Augustsolls.
Startete die zweite Augusthälfte mit für Mitteleuropa und für die Jahreszeit üblichen Temperaturen verzeichneten wir am 18. bei strahlendem Sonnenschein mit 33,6°C den 23. Hitzetag des Jahres. Tief „Bernd“ sorgte am 19. mit Gewitterschauern für 18 l/m² Regen und am 20. bei eher herbstlichen Nachmittagstemperaturen um 15°C für 13,2 l/m² Dauerregen, bevor Hoch „Corina“ am 21. mit zunehmendem Hochsommerwetter das Wetterzepter übernahm. Mit Unterstützung von Hoch „Doris“ lief der Hochsommer zum Monats- und Sommerende mit weiteren fünf Hitzetagen, davon vier in Folge, nochmals zur Hochform auf.
Der Autor
Helmut Kohler, Hobbymeteorologe aus Schwörstadt, zeichnet seit 1997 die Wetterdaten am Hochrhein auf. Dazu hat er zwei eigene Wetterstationen. Zusätzlich betreut er auch die Wetterstation im Bad Säckinger Kurgebiet. Für den SÜDKURIER gibt Kohler in regelmäßigen Abständen einen Einblick in seine Wetterstatistik. Die Daten seiner Wetterstation im Internet (www.wetter-schwoerstadt.de)