Im zehnten Jahr seit Gründung des Vereins "Zukunft für Ritschow" weilte eine neunköpfige Delegation aus Weißrussland im Landkreis. Dank dem Engagement der Vereinsvorsitzenden Hedi Müller und ihrer Stellvertreterin Elena Denisova-Schmidt war es gelungen, den Besuchern ein interessantes Seminarangebot zu ermöglichen. Ziel der gemeinsamen Tage war es, die Infrastruktur in Deutschland kennenzulernen, Arbeitsweisen für die eigenen Bereiche in der Heimat zu entdecken, über das Ehrenamt wichtige Dinge zu erfahren und während der Besichtigungen sozialer Einrichtungen und Betriebsführungen viel Neues kennenzulernen.
"Es ist uns bei allen Projekten, die wir durchführen ganz wichtig, dass sie nachhaltig wirken" versicherte Hedi Müller. Dass mit diesem Seminar auch ein Umdenkungsprozess bei den Gästen eingeleitet werden konnte, sind sich die Vereinsvorsitzende und ihr Team ganz sicher. Dabei war in den Gastfamilien, in denen die Besucher aus Belarus aufgenommen wurden, die sprachliche Verständigung alles andere als leicht. Bei den meisten fehlten Deutschkenntnisse total und auch Englisch diente kaum der Kommunikation. Dass es künftig im Gymnasium in Shitkowitschi Deutschkurse auch für Erwachsene geben soll, versicherte die dortige Direktorin.

Sie selbst war in der Vergangenheit immer wieder Anlaufstelle, wenn es aus deutscher Sicht darum ging, Probleme mit Kindern zu lösen. Dass seitens des Vereins "Zukunft für Ritschow" spezielle Standards bei der Renovierung der Kinderstation des Krankenhauses in Shitkowitschi verlangt werden, hatte das Chefarztduo Konstantin Hramak und Ludmila Katliarchuk während dem Besuch und der Führung von Chefarzt Johannes Zeiller im Waldshuter Krankenhaus sofort erkannt.
Beeindruckend war für die Gäste der Besuch im Kinderhaus "Feuerkäfer" in Albbruck. Die offenen Gruppen, die Bewegungsfreiheit der Kinder innerhalb des Gebäudes, die selbstbestimmte Beschäftigung und vor allem auch die Ruckzugsmöglichkeiten lösten bei den Gästen Erstaunen aus. Gleichzeitig kam bei ihnen aber auch so manche Idee auf, was den Alltag in ihren Einrichtungen positiv verändern könnte. Speziell auch die Arbeitsmöglichkeiten für Behinderte in der Caritaswerkstatt wollten sie als gutes Beispiel mitnehmen und mit Unternehmen in ihrer Umgebung nach Lösungen zu suchen.
"Wir werden auch künftig mithilfe von Mitteln des Bundes Projekte unterstützen, die jungen Menschen wie auch Senioren in Belarus zugutekommen", versicherte Hedi Müller beim Abschied. Sie und ihre Vereinsmitglieder warten gespannt darauf, welche Eindrücke die Seminarteilnehmer, zumindest in dem ihnen möglichen Rahmen umsetzen werden.