Doris Dehmel

Über viele Jahre hinweg war die Gemeinde Albbruck zumindest für einige Zeit für Familien und Einzelpersonen, Erwachsene, Kinder und Neugeborene immer wieder zu einer „Heimat auf Zeit“ geworden. Als die ersten Flüchtlinge hauptsächlich aus Sri Lanka und anderen asiatischen Ländern, aber auch aus dem ehemaligen Jugoslawien in der Region ankamen, fanden sie zunächst im Wohnheim auf dem Stieg eine Unterkunft. Diese wurde schließlich zur Unterbringung von Aus- und Umsiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion genutzt. Mit dem in den letzten Jahren unübersehbaren steigenden Wohnbedarf von Flüchtlingen aus den unterschiedlichsten Krisengebieten bot die Gemeinde schließlich dem Landkreis Unterbringungsmöglichkeiten im ehemaligen „Gästehaus der Papierfabrik“ und angegliederten Gebäude auf dem Areal vom früheren Hotel „Albtal“.

Mit der Realisierung der Ortskernsanierung II, die schließlich in diesem Bereich den Neubau des Pflegheimes und der heute vom ASB unterhaltenen „Seniorenresidenz Albtal“ möglich machte, wuchsen die Flüchtlingszahlen und der notwendige Bedarf an Wohnraum. Durch einen Pachtvertrag mit der Karl-Gruppe geregelt entschloss sich schließlich das Landratsamt auf dem früheren „oberen“ Parkplatz der Papierfabrik Wohncontainer aufzustellen. Deren ursprüngliche Anzahl mußte schon nach kurzer Zeit erhöht werden. Schließlich waren während der Vollbelegung über 200 Flüchtlinge hier auf engem Raum, in direkter Nähe zu Bushaltestelle, Bahnhof und Ortszentrum untergebracht. Ein Helferkeis hatte sich installiert und bis zuletzt kümmerten sich Ehrenamtliche um Sprachförderung, Hausaufgabenbetreuung und Beschäftigungsmöglichkeiten.

In den letzten Wochen ist die Zahl der in der Containeranlage verbliebenen Bewohner zurückgegangen. Nach dem die letzten verlegt oder bereits schon in Wohnungen untergekommenen Bewohner ausgezogen waren, startete der Abbruch und die Entsorgung.