Doris Dehmel

Den Meisterbrief in der Hand halten, zeugt von beruflichem Engagement, vom Willen, das Erlernte weiter auszubauen und die Bereitschaft, die Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben. Nach 40 Jahren mit dem goldenen Meisterbrief ausgezeichnet zu werden, ist für Handwerksmeister eine ganz besondere Auszeichnung, vor allem, wenn sie noch fest mit ihrem Beruf verbunden und gesundheitlich in der Lage sind, noch regelmäßig ihrer Arbeit nachzugehen. So empfand dies Schreinermeister Johannes Vogelbacher aus Birndorf bei der Verleihung des Goldenen Meisterbriefs. „Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur der Meister, sondern vor allem auch sein Handwerk anerkannt und geehrt“, sagte er nach der Verleihung durch den Handwerkskammerpräsidenten Gotthard Reiner und Kreishandwerksmeister Thomas Kaiser.

Bis heute zeichnet sich Johannes Vogelbacher durch hohe Bodenständigkeit, aber auch durch gezielten Weitblick aus. Bei Johann Moser in Birndorf holte sich der heute 64-Jährige während der Schreinerlehre sein berufliches Rüstzeug. Dorthin war er auch nach der Meisterprüfung 1977 zurückgekehrt und legte drei Jahre später, 1980 mit der Übernahme der Schreinerei, den Grundstock für die heutige Firma Fensterbau Vogelbacher in Albbruck. Rasch waren die vorhandenen 120 Quadratmeter Produktionsfläche zu gering. Im ehemaligen Gasthaus „Kranz“ wurden 200 weitere Quadratmeter angemietet und so mit fünf Mitarbeitern an zwei gegenüberliegenden Standorten produziert.

Mit Daniel Vogelbacher kam die nächste Generation in den vom Vater stetig erweiterten Betrieb. Einschneidende Veränderungen brachte 1990 der Umzug ins Albbrucker Gewerbegebiet. Auch hier musste die Produktionsfläche von 480 Quadratmetern bereits kurze Zeit später mit einem Anbau auf 730 Quadratmeter erweitert werden. Nachdem der heutige Chef 1997 seine Meisterprüfung Glaser, Fachrichtung Fensterbau absolviert hatte, wurde wenige Jahre später in eine zweite, online-gesteuerte Fertigungsanlage investiert.

Mit der Betriebsübergabe von Johannes Vogelbacher an Sohn Daniel Vogelbacher stand die Gründung der Fensterbau Vogelbacher GmbH an. Der Produktionserweiterung diente die Unternehmensexpansion, ebenso aber auch dem Bau einer Kläranlage zur Reinigung des Spülwassers und des vollautomatischen Lackierroboters mit mannloser Fertigung. Im 20-köpfigen Mitarbeiterteam ist der Senior heute vornehmlich im Außendienst der Firma tätig, für die er mit seiner Meisterprüfung die Basis schuf.