Die Weilheimer müssen künftig deutlich mehr für Abwasser bezahlen. Nachdem seit Anfang 2023 erhöhte Wassergebühren gelten, steigen ab 1. Januar die Gebühren für das Abwasser. 3,45 Euro statt 2,25 Euro sind pro Kubikmeter Schmutzwasser fällig. Die Niederschlagswassergebühr pro Quadratmeter versiegelte Fläche steigt von 0,13 Euro auf 0,16 Euro.
Der Gemeinderat Weilheim beschloss einstimmig in seiner jüngsten Sitzung die Änderung der Satzung. 13 Jahre waren die Gebühren konstant. In dieser Zeit erfolgte, laufende und kommende Investitionen in die Abwasserentsorgung sowie gestiegene Kosten machen aus Sicht des Gemeinderats die Erhöhung unumgänglich. Weiterhin beschlossen wurde die Aufnahme eines Kredits für die drei Eigenbetriebe Wasser, Abwasser und Breitband der Gemeinde zu leicht gestiegen Zinssätzen mit einer Zinsfestschreibung für 15 Jahre. Mit dem Darlehen werden laut dem Gemeinderat langfristige Infrastrukturvorhaben finanziert.
Dass es allgemein um die Finanzen der Gemeinde Weilheim nicht zum Besten steht, machte Bürgermeister Jan Albicker in seinen einführenden Worten zum Haushaltsplan 2024 deutlich, der in den nächsten Sitzungen ausführlich besprochen wird. „Wir können unsere Einnahmen nicht mehr im gleichen Maß steigern wie unsere Ausgaben, wir rechnen mit einem Defizit“, sagte er. Tarifsteigerungen bei Löhnen, gestiegene Energiekosten, die Erhöhung der Kreisumlage, der Neubau der Kita Nöggenschwiel und die städtebauliche Sanierungsmaßnahme „Ortsmitte Weilheim“ nannte er unter anderem als Gründe für das Ungleichgewicht.
Albicker kündigte mit Blick auf den Haushalt 2024 eine Erhöhung der Gewerbesteuer an. Kritik übte er an der nach seinen Worten überbordenden Bürokratie, die der Gemeinde das Leben schwer machen würde und ihr auch bei den Finanzen die Gestaltungsform nehmen würde. Vergeben wurden in der Sitzung Aufträge für Planungen im Rahmen der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Ortsmitte Weilheim“ sowie für ein Regenüberlaufbecken, um Problemen durch zu viel Regenwasser in Abwasserkanälen entgegen zu wirken. Das Landratsamt Waldshut mahnt hier nach Aussage von Albicker eine Lösung an.
Bei den Bausachen billigte der Gemeinderat den Umbau eines Gasthauses in Nöggenschwiel zu einem Mehrfamilienhaus. In der Sitzung waren einige Bürger aus dem Ortsteil Bürglen anwesend. Ihr Sprecher drückte Unmut und Enttäuschung über die Ablehnung des Gemeinderats aus, Bürglen ein Zelt mit Biergarnituren zu finanzieren. Für seine drei jährlichen Feste wünscht sich Bürglen ein Dach über dem Kopf.