Was seit Monaten den Verkehr in der südlichen Hauptstraße beim Bahnhofplatz erheblich behindert, könnte im kommenden Jahr auch der zentralen Innenstadt blühen: Durch den Ausbau des kommunalen Nahwärmenetzes wird es möglicherweise zwischen Talschulplatz und Todtmooser Straße zu langen Sperrungen kommen. Noch ist es aber nicht definitiv klar, ob, wann, und wie lange die Hauptstraße mit einer Großbaustelle leben muss.
„Derzeit läuft die Akquise, wie viele Anwohner überhaupt an einem Nahwärmeanschluss überhaupt interessiert sind“, sagte Bürgermeister Michael Thater. Erst danach könne man die Baumaßnahme abschätzen. Im Gegensatz zum Breitbandausbau ist die Verlegung von Nahwärmeleitungen eine größere Maßnahme. „Die Leitungen liegen in zwei Meter Tiefe. Da in der Hauptstraße schon jetzt jede Menge Versorgungsleitungen liegen, die teilweise auch die Straßenseite wechseln, ist hier eine besonders genaue Planung notwendig.
Kann Gewerbekanal genutzt werden?
Um die Baumaßnahme zu entschärfen hat die Service-Gemeinschaft Wehr über den Stadtrat Hans-Peter Zimmermann nun den Vorschlag gemacht, den alten, seit Jahren stillgelegten Gewerbekanal als Leitungstrasse zu nutzen. Der Kanal liegt etwa 80 Meter östlich der Hauptstraße. Damit könnte die Baumaßnahme komplett aus der zentralen Hauptstraße herauszuhalten, so die Idee. Bürgermeister Thater sagte zu, dass die Stadtwerke Wehra als Bauherr der Maßnahme diesen Vorschlag prüfen werden. Thater ergänzte, dass ja bereits in der Talstraße eine Nahwärmeleitung liegt, von der aus der westliche Teil der Hauptstraßenbewohner angeschlossen werden könnten.
Der kommunale Nahwärmeausbau wird auch ein Thema bei der städtischen Einwohnerversammlung, die der Gemeinderat auf Donnerstag, 10. Oktober, um 19 Uhr festlegte. Bei der Versammlung in der Stadthalle Wehr
soll es um sämtliche lokal relevanten Themen der Energieversorgung gehen: Neben der kommunalen Wärmeplanung geht es auch um die Zukunft der Gasversorgung. Dies betrifft nach Aussagen von Bürgermeister Thater 80 Prozent der Einwohner.