Sigrid Schneider

Das Festival „Tasten“ soll in zweijährigem Rhythmus zur festen Einrichtung im Kulturleben der Stadt Wehr werden. Dies sagten Bürgermeister Michael Thater und Kulturamtsleiter Reinhard Valenta am Montag im Rahmen der Frühjahrssitzung des Kulturausschusses der Kulturkooperation Schopfheim-Wehr. Entstanden war der Einfall zu einem Festival ausschließlich für Tasteninstrumente anlässlich des 30-jährigen Geburtstages der Abonnementreihe „Schlosskonzerte Wehr“ letztes Jahr; die Initiatorin der Schlosskonzerte Friederike Erhart hatte im Vorfeld eine weitreichende Idee: ein Festival nur für Tasteninstrumente, getragen von international renommierten und weltbekannten Künstlern, aufgeführt an den verschiedensten Orten in Wehr und mitgestaltet von Schülern der Jugendmusikschule Bad Säckingen und dem Orchester des Hauses der Diakonie in Wehr-Öflingen.

So war der Grundstein zum Klavier-Festival „Tasten“ gelegt – mit im Boot bei der Ideenfindung Kulturamtsleiter Reinhard Valenta und der Pianist Georgi Mundrov, der das Festival als Programmleiter maßgeblich gestaltet hatte – mit einem Dutzend junger Pianisten, die gemeinsam mit jungen Musikschülern hervorragende Musik-Projekte zu Gehör brachten – dies habe eine Wiederaufnahme gefunden in einer glänzenden Presse, so Valenta hocherfreut.

Begleitet von großem Medienecho, einem begeisterten Publikum und beeindruckenden Künstlern wurde das Festival zu einem vollen Erfolg – doch werden für die nächste Runde in 2019 nun dringend Sponsoren gesucht, um das künstlerische Niveau zu halten.

Weiter berichtete der Kulturamtsleiter der Stadt Wehr von der vergangenen Saison der Schlosskonzerte und verzeichnete bei den Orchesterkonzerten eine riesige Nachfrage. „Sowohl beim Oberrheinischen Symphonieorchester Lörrach mit fast 300 Besuchern in der Stadthalle Wehr, als auch das feierliche Jubiläumskonzert mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und dem Schopfheimer Solisten Wolfram Lorenzen am Piano mit 337 Besuchern zeigten ein ganz deutliches Interesse an großen klassischen Konzerten, das ganz bewusst wahrgenommen werden sollte. „Wenn die Klassik sich hier also weiter konsolidieren soll, dann müssen wir unserem Publikum dies auch bieten und über die Einbindung von Sponsoren nachdenken“, ist sich der Kulturausschuss der Kulturkooperation Schopfheim-Wehr einig. Denn Priorität habe nach wie vor der Ausbau der Abonnements.

Besondere Programmpunkte boten „Klezmer meeets Klassik“ mit dem Klarinettisten Roman Kuperschmidt und großem Ensemble – was sehr gut ankam und dementsprechend wieder geboten werde in der kommenden Saison, so Valenta. Doch auch hier suche man nach Sponsoren. Großen Erfolg feierten die „Giselas“ mit ihrem Programm „Mit den Waffeln einer Frau“, berichtete Valenta begeistert. Probleme bereitet den Sponsoren nun der Auftritt von Kleinkünstlern im "Storchehus", da eine Brandschutzprüfung bestätigte, dass jeweils kostspielige brandschutztechnische Maßnahmen/Eingriffe vor Auftritt umgesetzt werden müssten.

Für die Theaterreihe in der Schopfheimer Stadthalle berichtete die Kulturbeauftragte Susanne Häußer-Ühlin über einen Einbruch von Abonnentenzahlen durch eine mangelhafte Akustik. Dies sei schnell und effizient behoben worden, da mittlerweile alle Schauspieler mit Funkmikrophonen durch die Firma Eurosound ausgerüstet seien und von allen Plätzen aus in hervorragender Qualität zu hören seien.

Bemerkbar habe sich das sehr schnell durch ansteigende Besucherzahlen und Abonnements deutlich gemacht. Trotzdem, während Wehr auf eine tolle Saison der Schlosskonzerte blickt, sei die zurückliegende Theatersaison in Schopfheim nicht die beste gewesen, so das Resümee von Susanne Häußer-Ühlin.

Große Namen und alte Bekannte dominieren Saison 2018/19

  • Theater: Das Theater in der Stadthalle Schopfheim bringt große Namen auf die Bühne wie Tom Gerhard, Marion Gracht oder Jochen Horst. Die Rolle des gutmütigen Finanzbuchhalters Matthias scheint Tom Gerhard auf den Leib geschrieben zu sein, hebt er in „Dinner für Spinner“ das Leben des Verlegers Peter komplett aus den Angeln – eine Komödie von Francis Veber am Donnerstag, 18. Oktober. Marion Kracht ist als Karrierefrau Catherine in „Auf ein Neues“ von Antoine Rault am Donnerstag, 15. November, zu sehen. „Das Bildnis des Dorian Gray“ mit Jochen Horst bringen die Theatergastspiele Hürt am Donnerstag, 4. April 2019, auf die Bühne; „Merci, Udo“ heißt es am Donnerstag, 20. Dezember, bevor die Komödie „Ausgerechnet Mallorca“ mit Judith Hildebrand am Freitag, 18. Januar 2019, aufgeführt wird. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Für Kinder ab fünf Jahren findet im Winter wieder das „Theaterfestival für junge Leute“ statt; im Mittleren Saal am Freitag, 30. November, mit den Bremer Stadtmusikanten (14.30 Uhr) und am Dienstag, 18. Dezember, mit dem Weihnachtstheater „Die Geister sind los“ nach Charles Dickens (11 und 16 Uhr). Und im kleinen Saal spielen Marionetten am Dienstag, 20. November, „Der goldene Schlüssel“ (ab vier Jahren) und am Montag, 26. November, um 11 und 14.30 Uhr „Wintergeschichte mit der Familie McMouse“ für Kinder ab drei.
  • Kabarett: Kleinkunst und Acoustic Sounds Wehr: Für den Wehrer Kulturamtsleiter Reinhard Valenta ist die Saison 2018/19, in der er an der Programmgestaltung mitwirkte. Und so erstaunt es nicht, dass sich darin einige seiner Weggefährten wiederfinden. Das Lörracher Kabarett-Urgestein Volkmar Staub befindet sich darunter, der zu einer Institution des Wehrer Storchehus geworden ist. Auch am Samstag, 4. Mai 2019, wird er dort um 20 Uhr spielen. Der „König von Baden“, Jörg Kräuter, wird bereits am Samstag, 2. Februar, um 20 Uhr im Storchehus zu sehen sein. Und eine Benefizveranstaltung von Erhard Zeh erinnert an den Wehrer Mundartkünstler Roland Hofmaier, der mit erst 39 Jahren am 14. September 1985 verstarb. Die Revue ist am Samstag, 3. November, um 20 Uhr. Auch reichlich Musik ist im Kulturkalender vertreten. Der Gypsie-Gitarrist Gismo Graf mit Trio wird in Wehr gastieren, aber auch die Lokalmatadore Céline Huber und Oliver Fabro, Christine Schmid und Gaetano Siino, d’Knaschtbrüeder und der Gitarrist Francesco Buzzurro.
  • Konzerte: Die Schlosskonzerte in der Stadthalle Wehr, jeweils um 19 Uhr:

Auftakt ist mit dem Duo Batia Steinbock (Klavier) und Eckart Lorenzen (Violine) am 23. September. Das Oberrheinische Sinfonieorchester Lörrach wartet mit dem Violinisten Gregor Hänssler auf am Sonntag, 25. November, mit dem Weihnachtskonzert. Das neue Jahr wird vom Philharmonie Quartett Berlin am Sonntag, 13. Januar, eingeläutet. Auch diesmal verbinden die Musiker ihr Konzert mit einem Workshop für Nachwuchsstreicher der Jugendmusikschule. Dem Publikumswunsch entsprechend steht auch das vierte Schlosskonzert der Saison wieder unter dem Titel „Klezmer meets Klassik“ am Sonntag, 31. März. Das Abschlusskonzert gestaltet das Sinfonieorchester „TriRhenum“ am Samstag, 11. Mai – mit Robert Schumanns Konzert für vier Hörner und Orchester sowie Prokofieffs „Peter und der Wolf“. Programm im Internet: www.wehr.de