Um mehr Fahrgäste für den im März eingeführten Bürgerbus zu gewinnen, will die Stadt das Angebot nun optimieren. Fahrpläne an den Haltestellen und die Suche nach einem besser geeigneten Fahrzeug sollen die Nachfrage zukünftig steigern.
Beitrag zur Lebensqualität
Optimistisch blickt die Stadtverwaltung in die Zukunft des Bürgerbusses: das Angebot werde zunehmend mehr nachgefragt und stelle einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität besonders der älteren Mitbürger dar. Allerdings: „Die Nachfrage ist nicht gut, aber befriedigend“, stellte Bürgermeister Michael Thater im Gemeinderat fest.
Anregungen gesammelt
Um das Angebot zu optimieren, wurden in den vergangenen Monaten Anregungen von der acht ehrenamtlichen Fahrer sowie von Fahrgästen gesammelt. So sollen zukünftig ein Teil der Haltestellen mit Fahrplänen ausgestattet werden. Bei Kosten von rund 20 Euro pro Fahrplankasten möchte der Bürgermeister allerdings nicht alle 62 Haltestellen bestücken: Die Kosten, auch durch die zu erwartende Zerstörungswut seien zu hoch. Geld in die Hand nehmen möchte man hingegen für einen neuen Bus. Denn Hauptkritikpunkt sei, so Thater, das der Bus nicht barrierefrei sei. So müssten die Fahrer bereits beim Öffnen der Tür helfen, weiß auch Stadträtin Karin Gallmann (SPD) aus eigener Erfahrung. Der Einsatz des städtischen Sozialmobils als Bürgerbus sei von Anfang an als Provisorium gedacht gewesen, so der Bürgermeister.
Barriererfreier Niederflurbus
Um das Angebot nun besser zu etablieren, soll ein barrierefreier Niederflurbus, ebenfalls mit acht Sitzplätzen, angeschafft werden. Die Mittel von etwa 15 000 Euro sind hierfür bereits im Haushalt eingeplant. Mit einer Gegenstimme von Hans-Peter Felber (FW) sowie der Enthaltung von Paul Erhard (CDU) beauftragte der Gemeinderat die Stadtverwaltung, entsprechende Angebote einzuholen. Martina Meyer (FW) regte zusätzlich an, die Fahrzeiten auf fünf Tage oder auch um eine Rufbereitschaft zu erweitern. Helmut Steinebrunner (CDU) sähe viel gewonnen, wenn eine Anbindung des Bahnhofs Brennet trotz der Konkurrenz zur Südbadenbus möglich sei. Von Siegfried Griener (CDU) kam die Anregung, das Oberdorf besser anzuschließen. Fahrplananpassungen seien tatsächlich angedacht, so der Bürgermeister hierzu. Details zu geplanten Anpassungen lagen aber am Dienstag Abend noch nicht vor. Da der für den Bürgerbus zuständige Umweltbeauftragte Clemens Thoma aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Sitzung des Gemeinderats teilnehmen konnte, standen den Gemeinderäten für ihre Entscheidung keine aktuellen Fahrgastzahlen zur Verfügung. Mitte Juni teilte Thoma hierzu allerdings noch mit, dass man mit durchschnittlich zehn Fahrgästen pro halben Tag noch lange nicht ausgelastet sei.
Der Bürgerbus verkehrt dienstags und freitags zwischen acht und 12.30 Uhr sowie donnerstags zwischen 14 und 18.30 Uhr. Die 62 Haltestellen sind entsprechend gekennzeichnet, Start- und Endpunkt ist jeweils die Seniorenresidenz Adler. Die Nutzung ist für alle Bürger kostenlos. Interessierte Fahrer sind weiterhin sehr willkommen.