Kunden der Stadtwerke Waldshut-Tiengen müssen seit Beginn des neuen Jahres mehr für Trinkwasser bezahlen. Das Versorgungsunternehmen hat zum 1. Januar seinen Tarif angepasst. Ab sofort beträgt der Grundpreis 15,62 Euro pro Monat. „Der Mengenpreis soll stabil bleiben“, erklärt Thomas Schilling, Prokurist der Stadtwerke, im Pressegespräch.
Ein Kubikmeter Wasser, das aus dem Hahn fließt, kostet den Verbraucher folglich weiterhin 1,98 Euro. Eine Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 150 Kubikmetern muss den Berechnungen des Trinkwasseranbieters zufolge im Vergleich zu bisher zusätzlich 3,64 Euro pro Monat bezahlen.
Neuer Tiefbrunnen im Bürgerwald
„In diesem Jahr haben wir sehr hohe Investitionskosten“, begründet Thomas Schilling die Preiserhöhung. 2022 wollen die Stadtwerke 6,2 Millionen Euro in die Wasserversorgung stecken. Als Beispiel nennt der Prokurist eine Großmaßnahme im Tiengener Bürgerwald. Dort begannen im Frühjahr 2021 die Bauarbeiten für einen neuen Tiefbrunnen. „Bis Ende 2022 oder Anfang 2023 geht das Pumpwerk in Betrieb“, ist Schilling zuversichtlich.
Der neue Brunnen im Bürgerwald soll ein zentrales Standbein der öffentlichen Trinkwasserversorgung der Stadt Waldshut-Tiengen sein und langfristig Trinkwasser in ausreichender Menge und einwandfreier Qualität liefern, teilte das beauftragte Ingenieurbüro beim Spatenstich im März des vergangenen Jahres mit. Der Brunnen versorgt nach seiner Inbetriebnahme das Gewerbegebiet Kaitle, Homburg, Tiengen und den Aarberg in Waldshut mit Trinkwasser.
Eine weitere Baumaßnahme ist im Gewerbegebiet Kaitle vorgesehen. „Dort wollen wir im Wald einen Hochbehälter errichten“, erklärt Thomas Schilling. Ein Förderantrag sei bereits gestellt. 2023 oder spätestens 2024 soll die Anlage in Betrieb gehen. „Sie ist dringend erforderlich, um das Wasser sinnvoll im Netz zu verteilen“, berichtet der Prokurist gegenüber dieser Zeitung.
Trinkwassernetz von 300 Kilometern
Die Stadtwerke Waldshut-Tiengen betreiben für ihre Kunden ein Trinkwassernetz mit einer Gesamtlänge von rund 300 Kilometern. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, werden jedes Jahr rund 4000 Meter des Netzes erneuert. Die Kosten pro Meter beziffert das Unternehmen mit rund 700 Euro. „Wir konzentrieren uns auf die Bereiche, die wichtig sind, um die Anzahl der Rohrbrüche zu minimieren“, erklärt Geschäftsführer Siegfried Pflüger, nach welchen Kriterien die Abschnitte des Netzes erneuert werden.