Zum 30. Mal heißt es in diesem Sommer wieder „Film ab“ in der Kaiserstraße. Sechs Filme flimmern vom 24. bis 29. Juli über die Leinwand der Waldshuter Filmnächte.

Im Gespräch mit dieser Zeitung blicken die Veranstalter und Organisatoren vom Werbe- und Förderungskreis Waldshut (W+F) auf die vergangenen Jahrzehnte zurück und verraten, auf welche Besonderheiten sich die Zuschauer bei der Jubiläumsausgabe freuen können.

Der Anfang der Filmnächte

Die Waldshuter Filmnächte fanden erstmals 1991 statt. Normalerweise würde der W+F, der das Freiluftkino anfangs gemeinsam mit der Kinobetreiberfamilie Albrecht auf die Beine stellte, in diesem Jahr zur 33. Ausgabe einladen. Doch dreimal fiel die Veranstaltung aus.

Nach fortgesetztem Wetterpech in den Jahren 1999 und 2000 wurden die Filmnächte 2001 abgesagt, fanden danach aber ohne weitere Unterbrechung bis einschließlich 2019 statt. In den beiden darauffolgenden Jahren fiel das Open-Air-Kino der Corona-Pandemie zum Opfer.

Die allerersten Filme

In den vergangenen drei Jahrzehnten begeisterten dutzende Filme die Zuschauer. W+F-Schriftführerin Margarete Lenz blickt für diese Zeitung ins Archiv und zählt die Streifen auf, die bei der Premiere 1991 gezeigt wurden: Den Filmklassiker „Manche mögen‘s heiß“ mit Marilyn Monroe, die Kinofassung des Musicals „The Rocky Horror Picture Show“, „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Kevin Costner, „Die blonde Versuchung“ mit Kim Basinger, die italienische Komödie „Amarcord“ von Federico Fellini und „Cyrano de Bergerac“ mit Gérard Depardieu.

Auf die Frage nach ihrem Lieblingsfilm in 30 Jahren Filmnächten zucken Beirat Christian Straub und Geschäftsstellenleiterin Petra Weber ratlos mit den Schultern. „Wir kommen gar nicht dazu, einen Film von Anfang bis zum Ende zu schauen, weil wir die ganze Zeit beschäftigt sind“, erklärt Christian Straub. Seit einigen Jahren kümmert sich der W+F selbst um die Bewirtung bei der Veranstaltung.

„Ich bin damit aufgewachsen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Stefanie Kreß über die Filmnächte. „Für mich stecken viele Kindheitserinnerungen darin“, fügt sie hinzu.

Technik im Wandel

Kreß erzählt von der Technik, die sich im Lauf der Zeit geändert habe. „Früher kam der Filmvorführer und transportierte mit einem Handkarren die großen Filmspulen.“ Heute werden die Filme nach Freischaltung durch den Filmverleiher digital heruntergeladen und mit einem Beamer projiziert. Die Leinwand selbst hat sich ebenfalls verändert: Einst bestand sie aus einer Plane, die auf ein Gerüst gespannt wurde. Inzwischen handelt es sich um ein riesiges mit Luft gefülltes Kissen.

Filmvergnügen unter freiem Himmel: Das Archivbild von 2019 stammt von den Waldshuter Filmnächten, als unter anderem der Film „Der ...
Filmvergnügen unter freiem Himmel: Das Archivbild von 2019 stammt von den Waldshuter Filmnächten, als unter anderem der Film „Der Fall Collini“ gezeigt wurde. Die Veranstaltung wird traditionell vom Waldshuter Werbe- und Förderungskreis (W+F) organisiert und durchgeführt. | Bild: Peter Rosa

Christian Straub erinnert sich daran, wie vor einigen Jahren ein so heftiger Sturm während einer Vorstellung aufzog, dass die Leinwand komplett abgebaut werden und die Zuschauer sich in den Eingängen der Geschäftshäuser unterstellen mussten. „Da war Hektik angesagt“, erzählt er. Kurze Zeit später war der Spuk vorbei und der Film lief weiter.

Was macht aus Sicht der Organisatoren das Erfolgsrezept der Filmnächte aus? „Die Kulisse in der Altstadt ist schon etwas ganz Besonderes. Und wir achten immer darauf, dass es ein abwechslungsreiches Programm ist“, antwortet Petra Weber.

So werden die Filme ausgewählt

„Wir informieren uns im Vorfeld, welche Filme angesagt sind, lesen Filmkritiken und schauen uns Trailer an“, erklärt Stefanie Kreß, wie der W+F eine Auswahl trifft.

Auch in diesem Jahr stehen unter anderem mit „Manta Manta – Zwoter Teil“ eine Komödie, mit „Fast & Furios 10“ ein Actionfilm und mit „Der Super Mario Bros. Film“ ein Familienfilm auf dem Programm.

„Wir haben treue Besucher, die bei jedem Wetter kommen“, freut sich Stefanie Kreß. „Sie bringen Schirme, Decken und Regenumhänge mit“, ergänzt Petra Weber. In den vergangenen Jahren habe es jedoch deutlich seltener geregnet, findet Christian Straub. „Was das betrifft, ist der Klimawandel nicht schlecht“, sagt er scherzend.

Musik zum Jubiläum

Für die 30. Filmnächte holen die Veranstalter ganz viel Musik in die Kaiserstraße. „Zum ersten Mal haben wir Live-Musik die ganze Woche bis auf Samstag“, erzählt Petra Weber. Jeweils an zwei Abenden treten der Pianist Alexander Karle aus Dogern und der Tiengener Musiker Rocco Costa sowie an einem Abend die Tiengener Band Spätzünder auf. Am letzten Abend gibt es vor dem Familienfilm Kinderschminken und Kindertattoos.

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