Was ist das beste Mittel gegen den Corona-Blues? Lachen! Das geht gut mit dem satirischen Jahresrockblick mit Volkmar Staub und seinem Badischen Sympathie Orchester, bestehend aus Bassist Gerd Maier sowie Komponist und Keyboarder Michael Summ. Sie rockten die Bühne in der voll besetzten Grieshabervier-Halle in Waldshut. „Das ist ein großartiger Anblick“, sagte Kulturamtsleiterin Kerstin Simon mit Blick auf die zahlreichen Zuschauer.
„Wir haben gezittert und gehofft, dass der Abend heute, nachdem er 2020 ausgefallen war, stattfinden konnte. Die freuen sich riesig und wir freuen uns riesig“, kündigte sie das Sympathie Orchester an. „Das ist ein Zwei-Jahresrückblick, haben Sie genug Zeit mitgebracht?“ Mit diesen Worten begrüßte Volkmar Staub in geblümtem Hemd und Jeans die Zuschauer mit einem Augenzwinkern.

Die Lacher sofort auf seiner Seite hatte Staub ob mit seinen rockigen Liedern oder als Winnetou mit Blick auf seinen Bauchumfang („komisch, im Kabarett kriegt doch jeder sein Fett weg“) oder mit seinen Erfahrungen in der Corona-Krise . „Das mit den Hamsterkäufen hatte ich nicht verstanden, warum sollte ich mir einen Hamster kaufen? Oder wenn man heute einen Bekannten treffe, sage man: „Und bist du schon geboostert, und wenn ja, mit was?“ Auch für die Erhöhung der Impfquote hat er eine Idee: „Impft doch vor den Bordellen, bei den Männern wird es eine Impfquote von 120 Prozent geben.“ Auch einer der gängigen Impfstoffe wird von ihm aufs Korn genommen: „Astra, das ist wie das Oettinger Bier, turnt auch an, aber man nimmt es nur, wenn nichts anderes da ist.“
Wortschöpfungen und Lieder
Kein Urlaub auf Jamaika dieses Jahr? Kein Problem, „da hock i hock i eben im Schwarzwald rum, oder bin nackig, nackig am Baggersee“, gibt er nach den Noten von „Knocking On Heaven‘s Door“ zum Besten. Seien es Politiker, („die Baerbock hat‘s verbaerbockt, der Anton reitet vom Hof, jetzt hat das Halbblut Cem Özdemir seinen Platz“) oder aktuelle Themen wie gendern („stellen Sie sich vor , man kann inzwischen alles gendern, im Baumarkt habe ich Lack-Innen gefunden“), er zieht alles und jeden durch den Kakao, verteilt Seitenhiebe und garniert alles mit unglaublichen Wortschöpfungen.
Aberwitzig war auch die Netflix-Geschichte die er um den Wire-Card-Skandal spinnt, einen Film den er mit einem Heer von namhaften deutschen Schauspielern in absurden Rollen spickt. Aber er kann auch ernst sein. Mit dem Lied „Fischfutter“ legt er den Finger in die Wunde der Flüchtlingspolitik und lässt die Zuschauer für einen Moment betroffen zurück. Diese holen das Ensemble am Schluss mit lauten Zugabe-Rufen und kaum endend wollendem Beifall noch einmal auf die Bühne.