Die künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Was sie ist und welche Chancen oder Risiken sie birgt, war Gegenstand einer Podiumsdiskussion des SPD-Kreisverbands Waldshut in der Stadtscheuer in Waldshut. Dabei legten die Referenten ihr Augenmerk auf die gegenwärtigen und künftigen Veränderungen in Ausbildung und Arbeit, heißt es in einer Mitteilung des Kreisverbands.

Philipp Schmidt-Wellenburg vom SPD-Ortsverein Lauchringen führte ins Thema ein. Der Physiker am Paul-Scherrer-Institut in Villigen erläuterte, wie KI mit neuronalen Netzen menschliche Fähigkeiten wie Lernen und Planen imitiere. KI-Systeme könnten so weitgehend eigenständig arbeiten. Zunehmende Rechenleistung, umfangreiche Trainingsdaten und neue Algorithmen hätten zu bahnbrechenden Durchbrüchen geführt, die KI habe manche wissenschaftliche Entdeckung erst ermöglicht.

Die Diskussion moderierte der SPD-Kreisvorsitzende Peter Schallmayer. Hans-Peter Menger, Gewerkschaftssekretär des DBG Baden-Württemberg, und Herbert Schuster, wissenschaftlicher Leiter der Fachhochschule des Mittelstands Waldshut, sagten, dass die KI im Alltag eingekehrt sei und dazu beitragen könne, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Um Berührungsängste abzubauen, schlug Schuster ein „Kompetenzzentrum KI“ am Hochrhein vor.

Jonas Hoffmann, Landtagsabgeordneter und Dozent für Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, schilderte, dass ein Verbot von KI bei der Verfassung wissenschaftlicher Arbeiten gescheitert sei. Bildungseinrichtungen sollten den kompetenten Umgang mit KI vermitteln. Manuel Dohmen, Lehrer an den Gewerblichen Schulen Waldshut, bestätigte das. Neben einer Entrümpelung der Lehrpläne forderte er eine Anpassung des Datenschutzes, um KI zeitgemäß einsetzen zu können. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin, unterstrich die Bedeutung des Gesetzgebers, um Fake News einzudämmen. KI biete Chancen, zum Beispiel bei der Digitalisierung der Verwaltung.