Unruhe bei ZF: Proteste und Vorstands-Beben

Unruhige Zeiten bei Deutschlands zweitgrößtem Automobilzulieferer: 6000 ZF-Beschäftigte protestieren Ende Juli vor der Firmenzentrale in Friedrichshafen gegen Sparmaßnahmen und den geplanten Stellenabbau. Nur zwei Tage später legt das Unternehmen die neuen Halbjahreszahlen vor und es wird klar: Der Sparkurs wird fortgesetzt. ZF-Chef Holger Klein denkt offen über Stellenabbau nach: „Nach hinten hin können wir nichts ausschließen“, sagt Klein Ende Juli.

Die ZF-Belegschaft protestiert am 29. Juli gegen den Kurs des Vorstands.
Die ZF-Belegschaft protestiert am 29. Juli gegen den Kurs des Vorstands. | Bild: Fabiane Wieland

Am 11. September dann der Paukenschlag: Vorstandschef Holger Klein und Nutzfahrzeugchef Peter Laier verlassen Ende September das Unternehmen, teilt ZF mit – deutlich vor Ende des Auslaufens ihrer regulären Amtszeit. Experten bescheinigen dem Zulieferer „Chaos“.

85 Kilo schwerer Riesen-Wels im Bodensee geangelt

Spektakulärer Fang im Bodensee: Anfang August holen zwei Angler aus Langenargen einen außergewöhnlich großen Wels aus dem Wasser.

Maurice Karr (links) und Florian Haag haben vor Langenargen einen Riesen-Wels gefangen.
Maurice Karr (links) und Florian Haag haben vor Langenargen einen Riesen-Wels gefangen. | Bild: Marc Uhlmann

Der 2,43 Meter lange Riesenfisch sorgt nicht nur im Ort für Aufsehen. Auch die Wissenschaft interessiert sich für den Fund. Einen Rekord hat der Fisch allerdings wohl nicht gebrochen.

Alles außer Lebensmittel: Lidl eröffnet bundesweit einzigartige Filiale

In Lottstetten im Kreis Waldshut eröffnet Lidl eine bundesweit einmalige Filiale – nahezu ohne Lebensmittel. Stattdessen setzt der Discounter ganz auf Haushaltswaren, Kleidung und Co. Das Konzept richtet sich gezielt auch an Schweizer Kundschaft.

Handelsexperte Carsten Kortum weiß, warum: Artikel aus dem Non-Food-Bereich seien, im Gegensatz zu Lebensmitteln, weniger durch zoll- oder steuerrechtliche Regeln begrenzt. Das mache den Einkauf für grenzüberschreitenden Konsum besonders interessant.

Konstanz feiert Seenachtfest – mit einem letzten großen Feuerwerk?

Die Veranstalter schätzen etwa 33.000 Besucher auf dem Festgelände, die Polizei spricht von einem friedlichen Fest: Am Ufer des Bodensees feiert Konstanz das Seenachtfest 2025. Der krönende Abschluss ist auch in diesem Jahr das gemeinsame Feuerwerk mit dem Fantastical in der Schweiz. Fotograf Achim Mende macht dabei ein ganz besonderes Video: Er zeigt in exklusiven Aufnahmen, wie das Feuerwerk im Konstanzer Trichter aus der Luft aussieht, wie die Sonne hinter den Hegauvulkanen untergeht und wie sich die Schiffe auf dem Wasser vor und nach dem großen Spektakel bewegen.

Bild 3: Unwetter in der Region, Unruhe bei ZF und Spektakel am Bodensee: Das haben Sie in den Ferien verpasst
Bild: Robertr Hahn Bauer

Die Veranstalter zeigen sich im Nachgang zufrieden: „Es war ein schönes, gelungenes Seenachtfest in einer perfekten Sommernacht“, resümiert Jürgen Wünsche. Für einige Zugfahrer ist die Abreise aber kein Spaß. Gedrängel, Frust und Unklarheit sollen auf dem Bahnhofsplatz geherrscht haben. Mehrere Leser kontaktieren den SÜDKURIER und berichten unabhängig voneinander von ähnlichen Szenen. Doch was war los?

Und wie geht es im kommenden Jahr weiter mit dem Seenachtfest? Die Stadt hatte das Traditionsfest deutschlandweit ausgeschrieben. Klar ist: Die KLE Seenachtfest GmbH richtet die Veranstaltung 2026 aus. Wer steckt hinter der Organisation – und was wird aus dem großen Feuerwerk?

Berliner Feuerwehrmann rettet Familie aus dem Seerhein

Bange Momente auf dem Seerhein in Konstanz: Am Tag des Seenachtfestes am 9. August gerät ein Motorboot in Seenot – und kentert. Für die sechs Insassen, eine Familie, zählt nun jede Sekunde. Zufällig in der Nähe: der Berliner Feuerwehrmann Bernd Ützenhöfer.

Innerhalb von einer Minute versank das gekenterte Boot im Seerhein. Währenddessen versuchen die Helfer der DLRG und Bernd Ützenhöfer von ...
Innerhalb von einer Minute versank das gekenterte Boot im Seerhein. Währenddessen versuchen die Helfer der DLRG und Bernd Ützenhöfer von der Berliner Feuerwehr, die Menschen auf die Boote zu bringen | Bild: Johannes Zinsmayer

Auch die DLRG ist sofort zur Stelle. Gemeinsam bringen sie Kinder und Erwachsene in Sicherheit, während das Boot kieloben abtreibt. Augenzeugen berichten von bangen Momenten, starker Strömung und einer Rettungsaktion, die nur dank des entschlossenen Handelns glimpflich endet.

Einsatz am Überlinger Seeufer: Polizeitaucher holen Leiche aus der Tiefe

Für diesen Einsatz reisen sogar Kollegen der schweizerischen Polizei an: Aus einer Tiefe von 102 Metern wird Mitte August eine Leiche aus dem Bodensee geborgen. Taucher hatten sie vor einigen Wochen entdeckt. Speziell für große Tiefen ausgebildete und ausgerüstete Polizeitaucher aus dem Kanton Zürich leisten Amtshilfe bei der Bergung.

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Bild: Conrad Schormann

Wenige Tage später ist das Obduktionsergebnis da. 16 Jahre lang lag die Leiche demnach im Wasser. Vorläufige Erkenntnisse ließen keinen Zweifel daran, dass es sich bei der Leiche um einen seit 2009 vermissten Mann handele, teilt die Polizei mit.

Urteil im Wessenberg-Prozess: Im Zweifel für den Angeklagten

Der Fall sorgte für Aufsehen weit über Konstanz hinaus: In der Nacht auf Sonntag, 2. Februar 2025, werden drei junge Männer in der Konstanzer Innenstadt durch Messerstiche schwer verletzt. Die Täter können zunächst entkommen, wenige Tage später nimmt die Polizei einen 28-Jährigen fest.

Nach vier Verhandlungstagen spricht das Landgericht Konstanz am Donnerstag, 14. August, den Angeklagten frei. Die Staatsanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre Haft gefordert, die Nebenklage sprach sogar von versuchtem Totschlag und plädierte für siebeneinhalb Jahre.

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Bild: Scherrer, Aurelia

Pflichtverteidigerin Kristina Müller hielt dagegen: Die Beweislage sei lückenhaft, Zeugenaussagen widersprüchlich, eine Notwehrlage nicht auszuschließen. Das Gericht folgt dieser Argumentation: Der genaue Ablauf der Messerattacke lässt sich nicht zweifelsfrei rekonstruieren. Mangels eindeutiger Beweise entscheidet die Kammer „im Zweifel für den Angeklagten“. Weil Staatsanwaltschaft und ein Nebenkläger Revision einlegen, ist das Urteil jedoch noch nicht rechtskräftig.

Starkregen setzt Region unter Wasser

Gesperrte Straßen, ausgefallene Züge, vollgelaufene Keller: Heftiger Starkregen sorgt in der Nacht auf Donnerstag, 21. August, für Verkehrsbehinderungen und nasse Füße. Besonders hart trifft es den Kreis Konstanz.

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Bild: Thomas Renz

Schon in der Nacht schwemmt es beträchtliche Wassermassen vom Bodanrück herunter, im Laufe des Tages legen Überschwemmungen dann Züge zwischen Radolfzell und Stahringen lahm.

Auf der Höri spricht der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss sogar von einem Jahrhundertereignis: „So etwas hat es hier noch nie gegeben“, sagt er am Tag nach dem Starkregen.

Alles muss wieder trocken werden: Wo am Tag davor noch das Wasser an der Haustüre stand, versuchen die Menschen jetzt ihr Hab und Gut zu ...
Alles muss wieder trocken werden: Wo am Tag davor noch das Wasser an der Haustüre stand, versuchen die Menschen jetzt ihr Hab und Gut zu trocknen. | Bild: Jarausch, Gerald

Das Wetter macht außerdem den Veranstaltern der Bohlinger Sichelhenke einen Strich durch die Rechnung. Sie müssen den geplanten Auftakt-Abend mit CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel kurzfristig absagen.

Ärger um beliebte Playmobilfigur „Schwarzwald Marie“

Sie hat einen Bollenhut auf dem Kopf, eine Schwarzwälder Kirschtorte dabei und sorgt jetzt für Ärger in der Region: die Playmobil-Sonderfigur „Schwarzwald Marie“. 77.000 Exemplare gingen im August in den Verkauf und waren mancherorts schon am ersten Tag vergriffen.

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Bild: Max Günter/Baiersbronn Touristik/dpa

Auch in der Villinger Tourist-Info ist die kleine Plastik-Schwarzwälderin nur kurze Zeit verfügbar. Dass einige Kunden sie in größeren Mengen kaufen, sorgt bei Einheimischen und Touristen für Empörung. Im Internet finden sich nur kurze Zeit nach Verkaufsstart Angebote von Privatverkäufern, die bis zu 40 Euro für eine Figur verlangen – das Achtfache des Einstandspreises. Eine gute Nachricht hat die Schwarzwald Tourismus GmbH an alle, die leer ausgegangen sind: Voraussichtlich vor Weihnachten soll die „Schwarzwald Marie“ wieder erhältlich sein.

Spektakulärer Lichtschweif sorgt für Staunen in der Region

Ein langer Lichtschweif am Himmel sorgt am Montagabend, 25. August für Staunen: Darüber, was das war, rätseln auch SÜDKURIER-Leser in der Region. So wie Stefan Arendt, der bei einem abendlichen Spaziergang gegen 22.30 Uhr bei Liggeringen nur die Milchstraße fotografieren will.

Fotograf Stefan Arendt wollte die Milchstraße fotografieren – dann entdeckte er den Lichtschweif.
Fotograf Stefan Arendt wollte die Milchstraße fotografieren – dann entdeckte er den Lichtschweif. | Bild: Stefan Arendt

Dann entdeckt er am Nachthimmel über dem Radolfzeller Stadtteil etwas ganz anderes. „Ich dachte zuerst, dass das wie eine Discokugel ist, die in den Himmel leuchtet“, sagt er dem SÜDKURIER. Auch Christian Jauch aus Mönchweiler bei Villingen-Schwenningen rätselt über das Spektakel am Himmel. Am Tag danach ist die Ursache klar: Eine chinesische Rakete hatte für das Phänomen gesorgt.

Wirbel um überraschende Reitturnier-Absage in Donaueschingen

Die Vorbereitungen waren schon auf den letzten Metern – doch knapp vor dem geplanten Beginn verkündet der Veranstalter am Mittwoch, 27. August, plötzlich den Ausfall des CHI 2025 in Donaueschingen. Dabei wurde erst wenige Wochen zuvor das Programm für das diesjährige Reitturnier präsentiert. Was steckt dahinter? „Die Nennungszahlen blieben bis diese Woche dann doch weit hinter den Erwartungen zurück“, sagt Turnierchef Matthias Alexander Rath zunächst dem SÜDKURIER.

Das Donaueschinger Reitturnier 2025 ist abgesagt.
Das Donaueschinger Reitturnier 2025 ist abgesagt. | Bild: Wursthorn, Jens

Wenige Tage später wird jedoch klar: Der Grund ist ein ganz anderer. „Wir haben uns zur Absage entschlossen, um ein erneutes, deutliches Minus im zweiten Jahr in Folge zu vermeiden“, so Rath gegenüber dem Reiterjournal.

Viele Fans hatten bereits Tickets gekauft und ihr Wochenende auf der Baar geplant. Die überraschende Absage ist daher nicht nur für das Donaueschinger Gastgewerbe ein schwerer Schlag. Auch der Hauptsponsor ist sauer. Und vom Reit- und Fahrverein Schwenningen als Mitausrichter heißt es enttäuscht: „Über 100 Helfer haben wir mobilisiert – und nun war alles umsonst.“

Bahn sperrt Gäubahn und Schwarzwaldbahn gleichzeitig

Bahnreisende von Norden in Richtung Singen oder Konstanz werden es am ersten Wochenende nach den Sommerferien schwer haben. Zwischen 19. und 21. September sind sowohl die Schwarzwaldbahn als auch die Gäubahn gesperrt. Die Sperrung der Schwarzwaldbahn ist schon länger bekannt, hier wird ab 12. September und bis in den Oktober zwischen Villingen und Donaueschingen gebaut.

Anfang September kommt neu die Information der Bahn hinzu, dass auch die Gäubahn wegen Brückenbauarbeiten gesperrt sein wird. „Den Planern war dieses Problem bewusst“, sagt eine Bahnsprecherin dem SÜDKURIER. Warum die Doppelsperrung laut Bahn nicht vermieden werden konnte und wo es Schienenersatzverkehr gibt.

Schock beim Wochenend-Einkauf: Supermarktdach in Lauchringen stürzt ein

Drei Frauen werden verletzt, als in Lauchringen plötzlich Teile eines Supermarktdachs einstürzen. Das Unglück geschieht im Kassenbereich des Marktes, 26 Menschen sind zu dem Zeitpunkt in dem Markt. Für diese Zeit an einem Samstagabend eine eher geringe Zahl. „Wir können froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist“, sagt Robert Bank, Hauptamtsleiter der Gemeinde Lauchringen.

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Bild: Feuerwehr Lauchringen

Wie konnte das passieren? Der Supermarkt eröffnete erst kürzlich wieder, die Umbaumaßnahmen betrafen aber nur das Innere, bestätigt der Rewe-Konzern, Mieter der Lauchringer Gewerbeliegenschaft. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft, zunächst gegen unbekannt.

Massensturz beim „Riderman“: Radrennen im Schwarzwald endet im Chaos

Es sollte der krönende Abschluss beim „Riderman“ werden, doch die dritte Etappe des bekannten Radrennens im Schwarzwald endet mit Blut, Schmerz und Tränen. Bei einem Massensturz am 7. September werden fast 100 Radfahrer verletzt, 38 von ihnen schwer. Viele Sportler bleiben verletzt auf der Straße liegen, Rettungskräfte sind im Großeinsatz.

Bild 13: Unwetter in der Region, Unruhe bei ZF und Spektakel am Bodensee: Das haben Sie in den Ferien verpasst
Bild: Sprich, Roland

Das Rennen wird abgebrochen, bei Veranstalter, Teilnehmern und Besuchern sitzt der Schreck tief. Doch was genau ist passiert? Die Polizei sieht eine enge Linkskurve bei Bad Dürrheim als Auslöser, Gerüchte um einen Fahrfehler oder einen geplatzten Reifen bestätigen sich zunächst nicht. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.