Werner Huff

Auf feucht-fröhliche Geburtstagsfeiern folgt für manche am Morgen danach ein schmerzhaftes Erwachen. 13 Frauen und Männer aus dem östlichen Kreisgebiet litten Ende Mai, Anfang Juni vor 20 Jahren jedoch nicht an Schädelbrummen. Sie ereilte vielmehr Fieber, Erbrechen und Durchfall, nachdem sie ein Stück "Bienenstich" verzehrt hatten, das zum Programmpunkt "Kaffee und Kuchen" der Geburtstagsparty in einer Kreisgemeinde gehörte. Das Produkt aus einer ortsansässigen Bäckerei war von Salmonellen befallen.

Diese Bakterienerkrankung ist in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Das Gesundheitsamt Waldshut erfuhr von der Erkrankungswelle nach der Geburtstagsfeier vom 24. Mai 1997 jedoch erst Anfang Juni. Gemeldet von Krankenhaus Waldshut, das fünf der Erkrankten stationär behandelte. Vier von ihnen konnten nach zwei, drei Tagen nach Hause entlassen werden. Doch einen 19-Jährigen hatte es wegen einer gerade überstandenen Vorerkrankung so böse erwischt, dass er anfänglich sogar im Koma lag und längere Zeit intensiv behandelt werden musste.

Unter den anfänglich 13 Erkrankten waren nicht nur Gäste der Feier, sondern auch Angehörige. Auch sie hatten von dem "Bienenstich" gegessen, von dem einige der Partygäste Stücke mit nach Hause nahmen. Und schließlich meldeten sich neun weitere Erkrankte, die "Bienenstich" der gleichen Bäckerei in deren anderen Verkaufsstellen gekauft hatten. Durch umfangreiche Ermittlungen (Betriebsbesichtigung in der Bäckerei, Probenentnahme, Befragung des Personals und von Erkrankten) konnte das Gesundheitsamt Salmonellen als Krankheitserreger nachweisen.

Die gleichen Erreger fanden sich auch in dem Stück "Bienenstich", das von der Geburtstagsfeier noch übrig war und – im eingefrorenen Zustand – sichergestellt werden konnte.

Auch der an Salmonellose schwer erkrankte 19-Jährige wurde wie die übrigen 21 Betroffenen wieder gesund. Den in der betreffenden Gemeinde damals ansässigen Bäckereibetrieb gibt es heute aber nicht mehr.