Freude und Dankbarkeit über das Erreichte und die Zukunft fest im Blick: Nach diesem Motto feierte die Realschule Tiengen bei schönem Sommerwetter ihren 60. Geburtstag. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche wurde es bunt und voll im Hof: Schüler, ihre Familien, die Lehrer, alle, die mit der Schule verbunden sind, feierten dort ein großes Fest mit Marktständen und Auftritten von Schul- und Gastgruppen. Am Abend kamen rund 150 geladene Gäste zum Festakt in der Aula zusammen. Als Ehrengäste aus dem politischen Leben konnte Rektor Hans-Martin Bratzel die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner (CDU), die Landtagsabge-ordnete Sabine Hartmann-Müller (CDU) und Oberbürgermeister Philipp Frank begrüßen. Bratzel verglich in seiner Rede die Realschule mit einem Schiff, das gut und dank der realisierten Brandschutzmaßnahmen auch sicher unterwegs sei. „Die Schüler sollen bestens für ihre weitere Laufbahn vorbereitet sein, für die Berufsausbildung oder für die Erreichung des Abiturs mit anschließendem Studium“, gab er als Ziel vor. Die hohe Fachlichkeit der Realschule Tiengen und das gute Miteinander nannte er als Basis für ihren erfolgreichen Kurs. „Die Stadt ist stolz auf die Realschule Tiengen, sie hat über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf“, sagte Oberbürgermeister Philipp Frank in seinem Grußwort. Für die Qualität und Sicherheit der Schulen zu sorgen, nannte er allgemein eine Pflichtaufgabe der Stadt. Als Geschenk hatte er eine Stadtführung – er schlug Waldshut vor – für das gesamte Kollegium mit anschließendem Empfang im Rathaus mitgebracht. Etliche weitere Grußworte wurden gesprochen und immer wieder das Miteinander, die Verbundenheit von Schülern, Lehrern, Eltern und allen, die bei der Schule mitbestimmen, als wesentliche Komponente für das Gelingen von Schule angesehen. Zwischen den Grußworten gaben kurze Videofilme Einblicke in den Schulalltag.
Weiterhin wurden die Feiernden musikalisch und akrobatisch unterhalten: Benedikt Boll am Saxophon, ein Lehrerchor und eine Turnvorführung von Schülern rundete den Festakt ab. Als Abschluss folgte ein geselliges Beisammensein bei Häppchen und Getränken, während draußen auf dem Schulhof schon das Ehemaligentreffen im vollen Gange war. Rund 500 dürften dort in Erinnerungen an alte Realschulzeiten geschwelgt haben. Musikalisch unterhalten wurden sie von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Schülerband der Realschule Tiengen. Auch einige Absolventen des ersten Abschlussjahrgangs 1965 waren zu dem Treffen gekommen, unter ihnen Lothar Weißenberger aus Tiengen und Hubert Weißenberger aus Schwerzen.
Die Realschule Tiengen
- Gründung: Am 27. Oktober 1958 beschloss der Gemeinderat einstimmig die Errichtung eines Mittelschulzuges an der Johann-Peter-Hebel Schule. An Ostern 1959 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. 1965 machten die ersten 35 ihren Abschluss. 1966 wurde Gerhard Bertold erster Rektor der neuen eigenständigen Mittelschule.
- Gebäude: Im Dezember 1974 wurde das jetzige Gebäude in der Sudetenstraße eingeweiht und seitdem mehrmals erweitert. In den letzten drei Jahren hat die Stadt rund 1,7 Millionen in Baumaßnahmen investiert, vor allem in den Brandschutz.
- Entwicklung: Nach Gründung nahm die Schülerzahl bis in die 80er-Jahre hinein stetig zu. Höhepunkt war 1981 mit knapp 1000 Schülern, Tiefpunkt 1988 mit 520 Schülern. Heute hat die Realschule Tiengen konstant rund 700 Schüler.