Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats hat sich in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung über den aktuellen Stand des Bauvorhabens des Stromnetzbetreibers Amprion informiert, die Tennisplätze und das Vereinsheim des TC Gurtweil zu verlegen. Hintergrund ist die Verlegung des bestehenden Umspannwerks auf das jetzige Vereinsareal. Dieser Standort ist allerdings umstritten. Bei einem Teil der Ausschussmitglieder kam die Sorge auf, dass die Umsetzung der Pläne für das Tennisgelände schon grünes Licht für das Projekt des Umspannwerks vorwegnehmen könnte.
Das Unternehmen Amprion hat zugesagt, die Verlegung des TC-Geländes auf eigene Kosten durchzuführen. Den Plänen des Netzbetreibers stellt der Gurtweiler Ingenieur Engelbert Maier eine Alternative (siehe Infokasten) gegenüber. Das Umspannwerk könnte nach dem Konzept von Maier auf den Hungerberg verlegt werden. Im Ausschuss wurde die Sorge geäußert, Amprion könnte mit Fortschritt des Bauvorhabens, der Verlegung der Sportanlagen, die mögliche Alternative ignorieren. Ein Rechtsanspruch an den Netzbetreiber auf Realisierung des Umspannwerks an einem alternativen Standort bestehe jedoch nicht, hatte Bürgermeister Joachim Baumert bereits im März betont.
Im Bau- und Umweltausschuss wies Baumert jetzt auch darauf hin, dass beide Bauvorhaben – Abbruch und Neubau der Sportanlagen und der geplante Bau des Umspannwerks – aus rechtlicher Sicht getrennt voneinander betrachtet werden müssten. Derzeit steht für den Fortgang des Bauantrags für die Sportanlagen und des Vereinsheims noch eine umweltrechtliche Prüfung aus, die vom Landratsamt ausgeführt wird.
Die Alternative
Der Gurtweiler Ingenieur Engelbert Maier stellte in der Gemeinderatssitzung im Anschluss an den Bauausschuss sein Konzept eines alternativen Standorts für das vom Stromnetzbetreiber Amprion geplante 380-Kilowatt-Werk vor. Anstatt das Umspannwerk auf dem firmeneigenen Gelände, auf dem auch das aktuelle Vereinsheim des TC Gurtweil steht, zu bauen, schlägt Maier eine Verlegung auf den Hungerberg vor. Vor dem Gemeinderat betonte der Ingenieur noch einmal die Möglichkeit, Gurtweil dadurch zu entlasten und ein „Zusammenwachsen der Stadt“ zu ermöglichen. Durch die Verlegung würde eine Fläche in der Größe von etwa 50 Fußballfeldern freiwerden, was laut Maier eine einmalige städtebauliche Entwicklungschancen bieten würde. (hal)