Herbert Schnäbele

Mit der Eingerüstung des Turms der Peter-Thumb-Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Tiengen haben die seit Langem geplanten Sanierungsarbeiten für das gesamte Bauwerk bereits vor etwa vier Wochen begonnen. Schon Ende März wurde im Zuge der vorbereitenden Arbeiten das Fundament des Turms freigelegt und gegen Erdfeuchte ein sogenannter Sperrputz aufgetragen, der drei Wochen trocknen musste. Nach Verfüllung des freigelegten Fundaments konnte dann mit dem Gerüstbau begonnen werden.

Sonderkonstruktion für den Turmhelm

Das Gerüst um den Turm herum wuchs seither täglich um etwa vier Meter, das sind jeweils zwei Gerüstlagen à zwei Meter. Insgesamt wird das Gerüst rund 50 Meter hoch werden, wobei der Turmhelm mit einer Sonderkonstruktion eingerüstet wird. Der Gerüstbau soll bis etwa Mitte Juni abgeschlossen sein, erläutert Christian Weinfurter, projektleitender Architekt des Architekturbüros Dalla Corte Völkle aus Ermatingen in der Schweiz.

Christian Weinfurter ist projektleitender Architekt des Architektenbüros Dalla Corte Völkle aus Ermatingen/Schweiz.
Christian Weinfurter ist projektleitender Architekt des Architektenbüros Dalla Corte Völkle aus Ermatingen/Schweiz. | Bild: Herbert Schnäbele

Die im Rahmen des ersten Bauabschnittes begonnenen Sanierungsarbeiten umfassen die Reparatur und teilweise Erneuerung des Turmhelmes. Dabei demontiert die auf solche Arbeiten spezialisierte Firma Huber aus Kißlegg im Allgäu den ganzen Helm, erneuert teils die Bleche in Werkstattarbeiten und verlötet sie neu, saniert die Kugel und das Kreuz und vergoldet sie teilweise neu. Alles wird dann im Laufe des Sommers wieder neu aufgesetzt.

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Neben den Helmarbeiten stehen am Turm Reparaturen am Außenputz, Steinmetzarbeiten für die Natursteine im gotischen Bereich, Malerarbeiten zur Wiederherstellung der bisherigen Farbfassung, Kontrolle der Verglasungen sowie Holzbauarbeiten im Innern des Turmes an, da durch eindringende Feuchtigkeit Schäden an verschiedenen Holzbalken entstanden sind.

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Eine besondere Aufgabe ist außerdem die Sanierung der Turmuhr mit dem Zifferblatt, dem Uhrgetriebe und der Leuteanlage (Glocken und Glockenmotoren), weshalb die Glocken zum Schutz der Bauarbeiter schon vor einiger Zeit ausgeschaltet werden mussten. Gleichzeitig wird eine zusätzliche Glocke, für die sich eine eigene Initiative gebildet hat, in den noch freien Platz im Glockenstuhl eingebaut.

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Im Zusammenhang mit der Sanierung der Uhr- und Glockenanlage wird auch die gesamte Elektrik im Turminnern, wozu auch die Steuerung der Uhr und Glockenanlage gehört, erneuert, so Christian Weinfurter. Er arbeitet mit einem guten Team aus denkmalerfahrenen Spezialisten für Restaurierungsaufgaben sowie mit örtlichen Betrieben, die sich für diese besondere Bauaufgabe auch wirklich interessieren. Er ist zuversichtlich, dass der erste Bauabschnitt, der sich finanziell im geplanten Kostenrahmen befindet, noch in diesem Jahr fertiggestellt werden kann.