Grafenhausen Der aus Sicherheitsgründen gesperrte Schlüchtsee-Damm soll im nächsten Jahr umfassend saniert werden. Damit Zuschussanträge fristgerecht gestellt werden können, fasste der Gemeinderat in jüngster Sitzung einen entsprechenden Grundsatzbeschluss. Hinsichtlich der Eigentumsübertragung des Sees an die Kommune finden derzeit Gespräche mit dem Eigentümer Ernest von Adelsheim statt. Wie Bürgermeister Christian Behringer informierte, soll ein Notartermin schnellstmöglich, voraussichtlich bereits im Oktober, stattfinden. Die Kostenschätzung der Sanierungsmaßnahme liegt bei 1,2¦Millionen Euro.
Bereits im Juni wurde das Baden im Schlüchtsee auf Anordnung der Gemeinde komplett verboten. Das Risiko eines Dammbruchs sei nach Auffassung der übergeordneten Behörden im Landratsamt zu hoch gewesen. Auch wurden einige Abschnitte der Wanderwege rund um das von Besuchern stark frequentierte Naturschutzgebiet gesperrt. Der Schlühüwana-Pfad von Rothaus bis zum Schlüchtsee war von der Sperrung allerdings nicht betroffen. Gemäß der geotechnischen Stellungnahme der Ingenieurgruppe Geotechnik aus Kirchzarten hätte sowohl beim Winterstauziel – See abgesenkt – als auch beim Sommerstauziel mit hohem Wasserstand eine ausreichende Sicherheit des Damms nicht gewährleistet werden können.
Durch das Einbringen eines sogenannten Dränkeils im Bereich des luftseitigen Dammbereichs konnte die hydraulische Sicherheit maßgeblich erhöht werden. Das Sanierungskonzept wurde von Diplomingenieur Daniel Renk erarbeitet und mit den übergeordneten Behörden im Landratsamt abgestimmt. Das Badeverbot konnte somit wieder aufgehoben werden, allerdings nur mit abgesenktem Wasserstand. Gleichwohl muss der Damm grundlegend saniert werden, um das „klare Ziel der Gemeinde Grafenhausen“ zu gewährleisten.
Und um die Sanierung im nächsten Jahr zu ermöglichen, müssen fristgerecht Zuschüsse beantragt werden. Die Kostenschätzung der Maßnahme liegt bei 1,2¦Millionen Euro. Wie Bürgermeister Christian Behringer in der öffentlichen Ratssitzung am Donnerstagabend informierte, strebt die Gemeinde an, zehn bis 15¦Prozent der Gesamtkosten aus Eigenmitteln zu tragen. Eine endgültige Kostenverteilung soll in der Gemeinderatssitzung am 2.¦Oktober behandelt werden.
Mit der Bedarfsplanung und dem Zusammenstellen der Förderantragsunterlagen wurde die Firma CDM Smith beauftragt. Einbezogen werden Ingenieur Daniel Renk, Grünplaner Georg Kunz sowie verschiedene Fachbehörden des Regierungspräsidiums und Landratsamts Waldshut wie Umwelt-, Naturschutz- und Wasserbehörden. Zuschüsse könnten aus dem Tourismus-Infrastrukturprogramm (Antragstellung bis 1.¦Oktober), Naturschutzfonds (Antragstellung bis 2.¦November) und Ausgleichsstock (Antragstellung bis 31.¦Januar 2026) fließen. „Das für die Antragstellung erforderliche Tourismuskonzept wurde bereits durch die Hochschwarzwald Tourismus GmbH gestellt“, teilte Rathauschef Christian Behringer in der Sitzung mit.
Die Gemeinde Grafenhausen kann den Schlüchtsee für touristische Zwecke nutzen. Eigentümer ist jedoch Ernest von Adelsheim, dem auch der Schlüchtseehof gehört. Wie Behringer mitteilte, soll es eine Eigentumsübertragung für See und Damm auf die Gemeinde Grafenhausen geben. „Aktuell finden konstruktive Gespräche statt“, sagte der Rathauschef. Er sei zuversichtlich, dass bereits im Oktober ein Notartermin stattfinden könnte. Einstimmig hat sich der Gemeinderat für die Dammsanierung ausgesprochen. Die Kosten sollen im Haushalt 2026 bereitgestellt werden.