Die Bundestagsabgeordnete und parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter hat sich beim Bundeswirtschaftsministerium über die Ursachen der wachsenden Holznachfrage der Bauwirtschaft im In- und Ausland und über den Preisanstieg informiert. Über die Auswirkungen diskutierte sie in der kleinen Sägerei von Klaus Preiser in Obermettingen unter anderem mit Bürgermeister Tobias Gantert und Kommunalpolitikern aus Grafenhausen.

Früher acht Sägewerke

Beim Informationsbesuch der SPD-Bundestagsabgeordneten und parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt- Naturschutz rief Sägewerksbetreiber Klaus Preiser die Entwicklung der Sägewerke im Steinatal in Erinnerung. In dem Streckenabschnitt von knapp 20 Kilometern gab es einmal acht Sägewerke, übrig geblieben ist die Preiser-Säge, die laut Urkunde zum ersten Mal 1835 die Betriebserlaubnis erhielt.

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„Noch einmal so lange wird es die Säge auch nicht mehr geben“, stellte Klaus Preiser fest und fügte an, dass diese zum Jahresende den Betrieb komplett einstellen wird. 186 Jahre Geschichte gehören dann der Vergangenheit an. Der Absatz habe sich gewandelt, den Häuslebauer, der sein Bauholz direkt bei der Säge ordert, gibt es quasi nicht mehr. Heute stammt der größte Teil des Gesamtumsatzes des Betriebes aus dem Segment Verpackungsholz. „Somit stehe ich schlussendlich in internationaler Konkurrenz“, stellte der Sägewerker fest, der nach dem Tod seines Bruders im Jahr 2007 den Familienbetrieb übernahm.

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„Ich als kleiner Säger hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal vom Weltmarkt abhängig sein werde“, eröffnete Klaus Preiser die Diskussionsrunde mit den Gästen. Bereits vor mehreren Jahren habe er Schnittholz unbekannter Herkunft über einen Deutschen Holzhändler Lasterweise gekauft. Der Kubikmeterpreis lag damals für Verpackungsholz in D-Qualität bei 150 Euro.

„Wenn ich heimisches Schwarzwald-Holz selber gesägt hätte, hätte ich für jeden Kubikmeter noch einmal 100 Euro drauflegen müssen“, informierte Preiser. Zwischenzeitlich habe er diesen Geschäftszweig eingestellt, weil der Holzpreis derzeit bei 350 Euro liegt. Weiterhin ließ der ehemalige Ortsvorsteher von Obermettingen seine Erfahrungen aus 14 Jahren Sägebetrieb Revue passieren. Die dramatisch gestiegenen Holzpreise belasten nicht nur die Sägewerke, sondern auch die verarbeitenden Betriebe, wie Rita Schwarzelühr-Sutter auch beim Besuch des Betriebs Holzbau Kaiser in Bernau erfahren habe. „Die Wertschöpfung sollte vor Ort stattfinden“, betonte die SPD-Abgeordnete, auch sei der Wald unerlässlich für eine „CO2-Senke“.

Exportstopp in Drittländer

Regionale Holzmärkte müssten gefördert werden, damit Holz vermehrt vor Ort Verwendung findet. Eine immer wieder im Raum stehende Forderung nach einem Exportstopp in Drittländer sei nicht so einfach umzusetzen, sollte aber geprüft werden. Vom Bundeswirtschaftsministerium wurden als Ursachen für den Preisanstieg anhaltend hohe Holznachfragen der Bauwirtschaft im In- und Ausland sowie attraktive Exportkonditionen für den deutschen Holzhandel genannt.

Käferholz wird für Verpackungsmaterial verarbeitet.
Käferholz wird für Verpackungsmaterial verarbeitet. | Bild: Wilfried Dieckmann

Eine Situation, die schlussendlich die Märkte für Nadelschnittholz gestört hätte. Hinzu komme nach Aussage des Wirtschaftsministeriums, dass eine hohe Auslastung der Sägewerke durch Käferholz bestehe, mit einem erheblichen Nachfrageüberhang und der damit verbundenen Preisauswirkung. Wichtig sei ein zügiger Ausbau der Produktionskapazitäten in der Sägeindustrie.