Es duftet lecker nach gebratenen Speckeiern in der Stube von Harald Riegert in Todtmoos. Zum deftigen Mahl am Tisch versammelt haben sich fünf Männer, die jahrzehntelang einem gemeinsamen Hobby nachgingen, dem Kegeln. Die Rede ist vom Todtmooser Kegelclub „Die flotten Sechs“, der nach vier Jahrzehnten offiziell aufgelöst wurde: „40 Jahre sind genug“, sagte Rudolf Haselwander, der als Küchenmeister das legendäre Speckeieressen zubereitete. In gemütlicher Runde blickten die Kegelbrüder auf die vielen gemeinsamen Jahre zurück, und studierten das eine oder andere Album mit Erinnerungsfotos.

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Begonnen hatte die Geschichte der „Flotten Sechs“ am 23. Mai 1978. In der 1977 neu erbauten Wehratalhalle standen zwei Kegelbahnen zur Verfügung. Herbert Schmidt hatte damals die Idee zum gemeinsamen Kegeln. Mit Alfred Hansmeier, Horst Mingo, Jürgen Lacher, Fritz Schmidt und Carmelo Lo Guidici fanden sich fünf weitere Gleichgesinnte. Nach dem erfolgreichen ersten Kegelabend wurde bereits eine Woche später der Kegelclub offiziell gegründet. Als Präsident wurde Alfred Hansmeier gewählt. Seit der Gründung trafen sich die „Flotten Sechs“, die zwischendurch auch schon mal auf acht Mitglieder angewachsen waren, zum wöchentlichen Kegeln.

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Neben dem Sport wurde immer sehr viel Wert auf gemeinsame Unternehmungen gelegt: „Unser erster großer Ausflug führte uns gleich nach Gran Canaria“, erzählte Herbert Schmidt. Während 40 Jahren haben die Männer halb Europa bereist. Grillabende und Wanderungen gehörten auch dazu. Als reiner Männerclub wurden die Frauen zur Weihnachtszeit stets zum gemeinsamen Essen eingeladen. Währen eines Ausfluges entstand eine Freundschaft zum Kegelclub „Harte Faust“ aus Cuxhaven. Die Nordlichter wurden nach Todtmoos eingeladen und „Die Flotten Sechs“ stellten ihre Heimat, den Schwarzwald, vor. Als Club wurde die sportliche Herausforderung beim Dreikönigskegeln in Öflingen gesucht.

Die Mitglieder des Kegelclubs „Die flotten Sechs“ zeigt dieses Foto zum 30-jährigen Bestehen im Jahr 2008: vordere Reihe ...
Die Mitglieder des Kegelclubs „Die flotten Sechs“ zeigt dieses Foto zum 30-jährigen Bestehen im Jahr 2008: vordere Reihe (von links): Rudolf Haselwander, Harald Riegert, Herbert Schmidt, Wolfgang Köninger.Hintere Reihe: Andreas Weiland, Harald Schröder, Edgar Hagemann, Andreas Müller. | Bild: Andreas Böhm

Die Kegler nahmen in früheren Jahren auch immer am närrischen Treiben im Ort teil. Durch Wegzug und den Tod von Mitgliedern änderte sich deren Zusammensetzung immer wieder. Neue Kegler konnten zuletzt nicht mehr gewonnen werden: „Die Jugendarbeit ist von uns ein wenig vernachlässigt worden“, meinte Rudolf Haselwander ironisch. Auch wenn das Kegeln inzwischen eingestellt wurde, möchten die Männer die Geselligkeit weiter pflegen. Somit ist zumindest das nächste Speckeieressen schon gesichert.