Bei der Einwohnerversammlung am ersten Werktag des Jahres 2023 in Lausheim haben Bürgermeister Joachim Burger und Ortsvorsteher Bernhard Engel über die erfolgten und geplanten Maßnahmen im Ort informiert. Anders als im Vorjahr, als sich manch Lausheimer benachteiligt gegenüber den anderen Stadtbewohnern gefühlt und dies lauthals beklagt hatte, verlief die Einwohnerversammlung 2023 harmonisch. In Zahlen, Bildern und mit Worten stellte Bürgermeister Joachim Burger die Daten der Stadt und für den Ortsteil Lausheim übersichtlich dar.
Die Themen 2023
Im Anschluss genossen die Lausheimer Einwohner das Wild, das die Jagdpächter Paul Wirt, Walter Holeweger, Karl Baumann und Robert Baumann gratis zur Verfügung gestellt hatten und das gegen einen kleinen Obolus zusammen mit Beilagen von der Wirtsfamilie Ralf Kech zubereitet worden war. Was Ortsvorsteher Bernhard Engel besonders freute, war die Spendenaktion für die dringend gewünschten Geschwindigkeitsinfotafeln. Im Rahmen des Adventskalenders in der alten Schmitti bei Familie Alber und den Nachbarn kamen 780 Euro zusammen. Aufgestockt konnte Bernhard Engel 800 Euro an die Stadtverwaltung zweckgerichtet übergeben, 1900 Euro kamen an weiteren Spenden zusammen.

Fragen im Anschluss an die umfangreichen Info-Vorträge gab es nicht viele. Ortschaftsrat Fabian Kaiser erkundigte sich nach dem „Konzept K“ der Bildungslandschaft Stühlingen. Per Auslagerungen in Wald- und Bauernhofkindergarten sowie eventuell in Container werden der Druck weggenommen und zusätzliche Betreuungsplätze für die Kinder geschaffen, vor 2025 gebe es da finanziell wenig Möglichkeiten, erklärte Burger. Ob die bestehenden Schulgebäude einen Umbau oder eine Erweiterung erfahren und eventuell sogar eine zusätzliche neue Sporthalle gebaut werden müsse, sei eine große Herausforderung.

Nachfragen gab es außerdem zum Baugebiet in Lausheim, unter anderem wollte ein Bürger wissen, wo die nötigen Ausgleichsflächen eingeplant werden. Dies werde erst nach der Beendigung der Planung um das Jahr 2025 feststehen. In eine Diskussion mündete der Antrag nach einer Sackgasse in der Abt-Meister-Straße, da zwar Autos gut durchkommen, aber Lastwagen regelmäßig vom Navi geführt dort steckenbleiben.
Der größte Kritikpunkt des Vorjahres wurde ebenfalls wieder angesprochen: Helmut Kaiser wollte wissen, ob er noch ein Gemeindehaus erleben könne in Lausheim. Bürgermeister Joachim Burger bat um Geduld und Verständnis, dass eine zeitnahe Umsetzung aller Wünsche und Forderungen nicht immer möglich sei: „In Lausheim sind aus dem Fragebogen, der Abfrage der Wünsche und Projekte des Ortsteiles Lausheim im Jahr 2019, bereits einige Punkte umgesetzt oder in Bearbeitung. Aufgrund der Tatsache, dass auch die anderen Ortsteile mit Projekten teilweise seit Jahren auf der Warteliste stehen, gilt es jährlich, Prioritäten zu setzen und eine Ausgewogenheit zu schaffen.“
Anton Dienstberger vermisste die Rechnungsbücher von 1901 bis 1903, die in Kornwestheim vermutet werden. Der stellvertretende Ortsvorsteher Volker Albicker wollte wissen, ob es für die Rathaussanierung einen Kostendeckel gebe, dies sei Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung, erläuterte Burger: „Sicherlich müssen wir die Kosten im Griff haben, da gibt es schon eine Schmerzgrenze.“
Robert Kech wollte die Pro-Kopf-Verschuldung und die Investitionssumme wissen. Umgerechnet auf die 5500 Einwohner seien dies 247 Euro für den Hoheitsbereich plus 2111 Euro für die Eigenbetriebe, also insgesamt 2358 Euro: „Wir haben aber auch etwas geschaffen dafür“, Burger erläuterte die zahlreichen Arbeiten für den Breitbandausbau. Die Anschlüsse nach Fützen (Schwarzwald-Baar-Kreis), Löffingen (Breisgau-Hochschwarzwald) und nach Hohentengen sollen sicherstellen, dass bei einem Leitungsausfall eine Signaleinspeisung von einer anderen Stelle möglich ist. Ebenfalls eine längere Diskussion gab es, als Pferdehofbesitzerin und Yogatherapeutin Andrea Kohlpaintner-Scherble sich nach dem aktuellen Stand ihrer Anfrage zum Meditationswald erkundigte.