Wutach – Wolfgang Dornfeld strotzt vor Optimismus. „Wir haben eine sehr gute Besetzung“, freut sich der Fraktionssprecher der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWW) im Wutacher Gemeinderat. Am Freitag hat im Ewattinger Gasthof „Zur Burg“ die Nominierungsveranstaltung stattgefunden. Anwesend waren acht Kandidaten, etwa die gleiche Zahl Gäste – sowie Wolfgang Dornfeld, der bei dieser Gelegenheit bekannt gab, dass er sich nach der Wahl aus der vordersten Reihe der Kommunalpolitik zurückziehen werde.

Da würden zwei Herzen in seiner Brust schlagen, sagt Dornfeld auf Nachfrage dieser Zeitung. „Es ist ein bisschen die Luft raus nach 15 Jahren“, erklärt er, man werde mit der Zeit zu konservativ und ein wenig blind für die Belange der Jüngeren. Zudem lasse sich die Kommunalpolitik für ihn kaum noch mit seinen beruflichen Anforderungen vereinbaren. Schmerzen werde das Ende trotzdem, sagt Dornfeld: „Da steckt ja Herzblut drin.“ Der Noch-UWW-Sprecher Dornfeld deutete zudem an, dass sein Rückzug die aktuell nicht ganz konfliktfreie Arbeit im Gemeinderat erleichtern könnte.

Die UWW-Vertreter reagierten auf Dornfelds Rückzug und bestimmten nicht nur einstimmig ihre Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 9. Juni, sondern auch ihren Wahlkampfmanager. Nachdem Günter Nosbüsch erklärte, dass er dafür nicht zur Verfügung stehen könne – „habe ich meiner Frau versprochen“ –, fiel in geheimer Abstimmung die einhellige Wahl auf Frank Grieshaber. Dieser bedankte sich bei den Anwesenden für das Vertrauen. Und wie Wolfgang Dornfeld gibt er sich für die Wahl zuversichtlich, er sei sehr positiv gestimmt. „Wir treten mit einem jungen, dynamischen Team an“, sagt Grieshaber dieser Zeitung, das Durchschnittsalter liege wahrscheinlich bei unter 40 Jahren. Im Gegensatz zu vielen anderen Listen und Fraktionen hat es die UWW geschafft, ebenso viele Frauen wie Männer aufzustellen. „Ein bisschen Glück war auch dabei“, gibt Grieshaber zu, „aber die paritätische Besetzung hatten wir uns von vornherein auf die Fahne geschrieben.“ Mit dieser Vorgabe habe man Personen gezielt angesprochen.

Bei den anstehenden Zukunftsaufgaben in Wutach wolle die UWW insbesondere daran arbeiten, dass sich die Kommunikation zwischen Rathaus, Gemeinderat und Bevölkerung verbessere. Grieshaber nennt das Beispiel Fernwärme, wo es zu reichlich Streit im Ort gekommen war und auch die Gemeinderäte der UWW Kritik aus der Öffentlichkeit hätten einstecken müssen. „Am Ende hat sich dabei herausgestellt, dass die Bewohner, die Gemeinderäte und die Verwaltung alle dasselbe wollen“, sagt Grieshaber. Ein weiteres Thema ist für ihn die Verbesserung der Infrastruktur, etwa bei den Kindergarten-Plätzen, damit der Ort wachsen könne und nicht länger bei 1200 Einwohnern stagniert. Er sei zwar auch für eine solide Haushaltspolitik, sagt Grieshaber, aber das sture Festhalten an der „schwarzen Null“ sei nicht unbedingt immer der richtige Weg.

Intensive Gespräche mit Bürgern

Ausführlicher, so sieht es die Planung vor, will die UWW ihre Themen im Wahlkampf bei Veranstaltungen in allen drei Ortsteilen bekannt machen und sich dabei auch den Fragen der Bürger stellen. Diese Veranstaltungen sollen stattfinden, nachdem sich die Kandidaten den Wutachern bei einer Podiumsdiskussion gemeinsam mit denen der CDU präsentieren konnten.