Die Wiedergründung vor 70 Jahren feierte die Narrenzunft Hungrige Stühlinger mit einem Festabend im Konradsaal Stühlingen. Tobias Heigl wurde zum Ehrenzunftmeister ernannt, Ehrenzunftmeister, Arnfried Winterhalder hatte Neues und Altes für die Chronik und die „Äffle und Pferdle“-Stimme (seit 2020). Markus Zipperle sowie die Hausband der Zunft, das Duo Happy Shakers mit Dirk Schniepper und Frank Schmidt, sorgten für Unterhaltung.

Tobias Heigl (von links) wurde vom Zunftmeister Daniel Fechtig (seit 2014) zum Ehrenzunftmeister ernannt. Darüber freut sich auch ...
Tobias Heigl (von links) wurde vom Zunftmeister Daniel Fechtig (seit 2014) zum Ehrenzunftmeister ernannt. Darüber freut sich auch Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder (seit 1999). Die Ernennung fand im Rahmen der Feier zur Wiedergründung der Narrenzunft Hungrige Stühlinger vor 70 Jahren im Konradsaal statt. | Bild: Yvonne Würth
  • Ernennung zum Ehrenzunftmeister: Mit 24 Jahren war Tobias Heigl von 2007 bis 2013 der jüngste Zunftmeister. Er hatte damals die Zunft während einer Krise in sicheres Fahrwasser gebracht, als es galt, die Fasnacht moderner zu machen und dabei den Kern zu erhalten. Er hatte Neues etabliert wie das „Treffen der Narren“ (2012) am Fasnachtsmontag. Außerdem initiierte er das „Gugg ins Wutachtal“ (2010) und die Ausstellung im Schloss Hohenlupfen anlässlich 60 Jahre Narrenzunft 2013 mit dem neuen blau-weißen Hansele sowie den Internetauftritt. Ob bei der Organisation, Technik oder mit dem Radlader, er leistet er immer noch viel für die Fasnacht. Auch ist er als Narrenwecker und Bändelufhänger aktiv. Tobias Heigl bat alle Anwesenden, aufzustehen und sich an den Händen zu fassen: „Das ist die Narrenzunft.“ Er regte vermehrt die Mitarbeit der vielen Mitglieder an bei den Helfereinsätzen.
Geschenke und Geschichten brachte Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder (links) mit zur Feier der Wiedergründung der Narrenzunft. ...
Geschenke und Geschichten brachte Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder (links) mit zur Feier der Wiedergründung der Narrenzunft. Darüber freute sich Zunftmeister Daniel Fechtig (rechts). | Bild: Yvonne Würth
  • Grußworte: Zunftmeister Daniel Fechtig (seit 2014) begrüßte unter den Anwesenden auch Altbürgermeister Ernst Rees. Bürgermeister Joachim Burger hatte launige Worte mitgebracht und der Präsident der Narrenvereinigung Kleggau bat darum, dass die Narrenzunft nun auch das Logo für das immaterielle Kulturgut in Angriff nimmt. Er erinnerte daran, dass die Narrenzunft Hungrige Stühlinger nicht nur Gründungsmitglied der Narrenvereinigung Kleggau (NVK) sei. Sondern dass der Sitz seit der Gründung 1982 in Stühlingen sei, mit der Hausnummer der verstorbenen Narrenmutter Ruth Kehl: „Das zeigt die Enge der Bindung zwischen euch Hungrigen und uns von der Narrenvereinigung Kleggau.“ Drei Kleggau-Narrentreffen, sieben Herbstkonvents und zwei Frühjahrsbotts der NVK hatten die Hungrigen organisiert.
  • Geschichten und Geschichte: Sechs Stunden dauerte der öffentliche Teil der Feier zum 70. Geburtstag der Wiedergründung der Narrenzunft Hungrige Stühlinger an Dreikönig. Dokumente, Geschichten und kostbare Dachbodenfunde hatte Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder neu gesammelt im Rahmen seines Masken-Projekts. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Monika Winterhalder, Schriftführerin Sabine Sklenar und Zunftmeister Daniel Fechtig. Zusammen lieferten sie die Daten für die von Heiko Buntru neu aufgebaute Website, welche nach dem Festakt freigeschalten wurde.
Leckeres Essen, Lacher und Gänsehaut: Die Mitglieder der Narrenzunft Hungrige Stühlinger feierten 70 Jahre Vereinswiedergründung im ...
Leckeres Essen, Lacher und Gänsehaut: Die Mitglieder der Narrenzunft Hungrige Stühlinger feierten 70 Jahre Vereinswiedergründung im Konradsaal Stühlingen. | Bild: Yvonne Würth

Die „Säufermaske“ des früheren Zunftmeisters Fritz Kaiser und die „Seniorenmaske“ des früheren Zunftmeisters Peter Waldkircher, beide geschnitzt von Artur Würth, sind wieder im Besitz der Hungrigen, auch der 70 Jahre alte Tambourstab von Thekla Kantoni fand seinen Weg vom Dachboden in den Konradsaal und konnte Zunftmeister Daniel Fechtig übergeben werden, von den 16-Zäche gab es ein ausgedientes 16-Zäche-Outfit. Somit beherbergt die Zunftstube im Stadtweg 16 nun ein ansehnliches kleines Stühlinger Narrenmuseum.

Dass im neu von Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder entdeckten ältesten Nachweis der Stühlinger Fasnacht von 1739 ausgerechnet der direkte Vorfahr des heutigen Zunftmeisters Daniel Fechtig eine Rolle spielt, gehört ebenso zu den besonderen Geschichten, wie die Pfennig-Anekdote oder die Zunftstuben-Nagel-Anekdote.

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