Ein Großbrand im Stühlinger Ortsteil Mauchen sorgte in den Morgenstunden am 20. Juni 2022 für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Hoch schlugen die Flammen, weithin waren die Rauchschwaden zu sehen. Mittlerweile ist der Brand unter Kontrolle.
Wie ist die Situation am Tag nach dem Großbrand? Wie lief die Nacht und wie geht es den Verletzten? Wir halten Sie mit diesem Artikel über die Entwicklungen am Dienstag, 21. Juni 2022, auf den neusten Stand.
Hier können Sie alle Entwicklungen am Montag nachlesen:
Das ist der Stand am frühen Montagabend
Für die Feuerwehrkräfte ist es ein extremer und belastender Einsatz, berichtet Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger in einer kurzen Pause. „Es ist ein großes Objekt. Die anstrengende und belastende Arbeit in Kombination mit der Hitze ist sehr Kräftezehrend“, beschreibt Rotzinger. Mittlerweile ist die Zahl der Verletzten auf sieben gestiegen.

Unter den Verletzten sind auch drei Feuerwehrangehörige. Ein Kollege hatte mit dem Kreislauf Probleme, ein weiterer hatte sich beim Einsatz das Knie verdreht, ein Dritter erlitt eine Kopfschnittverletzung, zählt Dominik Rotzinger auf.
Auch zwei Nachbarn wurden verletzt. Neben dem Brandobjekt befindet sich eine Stallung mit einem Heulager, in dem Pferde untergebracht sind. „Die Halter haben die Tiere noch rechtzeitig aus dem Stall bringen können“, berichtet der Kreisbrandmeister.
Rotzinger lobt ausdrücklich die große Hilfsbereitschaft in dem rund 420 Einwohner zählenden Stühlinger Ortsteil. „Die Bevölkerung hat sofort Kuchen, Verpflegung und Vesper organisiert und die Einsatzkräfte sehr unterstützt“, lobt Rotzinger.
Auch die Alarmierung sei vorbildlich gewesen: „Gegen 8 Uhr wurde die Bevölkerung über die Warn-App Nina informiert, Fenster und Türen geschlossen zu halten“, erklärt Rotzinger
Der Einsatz wird sich noch bis in die Abendstunden ziehen, auch die Ortsdurchfahrt soll bis in den Abend gesperrt bleiben.
Das ist der Stand am Montag um 14.09 Uhr
Mithilfe eines Baggers werden Blechteile des Dachs entfernt, um an die Glutnester zu kommen und diese zu löschen.
Was war passiert?
In den Morgenstunden war am heutigen Montag, 20. Juni, kurz nach 6.30 Uhr, in einer Produktionshalle eines holzverarbeitenden Betriebes der Brand ausgebrochen. Das bestätigte die Polizei in einer ersten Mitteilung. Die Halle stand in Vollbrand.

Bei dem Brand wurden zwei Mitarbeiter verletzt. Laut Auskunft der Polizei hielten sich die zwei verletzten Mitarbeiter zum Zeitpunkt des Brandausbruches in einer der Hallen auf. Ein 41 Jahre alter Mitarbeiter konnte ambulant vor Ort versorgt werden. Der zweite Mitarbeiter, ein 44-jähriger, musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Weitere Bilder vom Brand und den aktuellen Löscharbeiten finden Sie hier
Was ist über die aktuelle Situation bekannt (Montag, 11.30 Uhr)?
„Der Brand ist unter Kontrolle. Derzeit laufen noch die Restlöscharbeiten“, berichtet Gerhard Pfeifer Gesamtwehrkommandant der Feuerwehr Stühlingen.
Allerdings gestalte sich der Einsatz „sehr schwierig“. „Wir haben Probleme mit der Wasserversorgung“, erläutert der Gesamtwehrkommandant.

„Wir müssen derzeit das Wasser über weite Strecken heranbringen“, so Gerhard Pfeifer.
Durch den andauernden Einsatz sei die Kapazität der umliegenden Hydranten zeitweise ausgeschöpft gewesen.

Wasser wurde auch aus dem Freibad Mauchen und dem Mauchenbach entnommen.

Welche Informationen gibt es über die Brandursache und die Schadenshöhe?
Zwei Produktionshallen des Betriebes, darunter eine neu errichtete, brannten vollständig nieder. Wie die Polizei am Mittag informiert, dürfte der Sachschaden im Millionenbereich liegen. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern laut Auskunft der Polizei an.
Was bedeutet das für die Anwohner?
Aktuell erschwert auch der Wind die Löscharbeiten. Die Anwohner sollten laut Auskunft von Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger die Fenster und Türen weiter geschlossen halten.

Wegen des Brandes bleibt das Freibad Mauchen geschlossen. Darüber informiert der Förderverein Schwimmbad Mauchen.

Wie ist die Lage im Dorf?
Die Dorfgemeinschaft unterstützt das DRK bei der Versorgung der Einsatzkräfte. Über die WhatsApp-Gruppe der Vereine wurde mitgeteilt, was benötigt wird und dies dann zur Verfügung gestellt. Es sei eine spontane Hilfsaktion auf kurzem Weg gewesen, erläutert eine der Beteiligten.
Wie viele Feuerwehrkräfte waren im Einsatz?
„Die Feuerwehr Stühlingen ist mit acht Abteilungen im Einsatz“, sagt Gerhard Pfeifer, Gesamtwehrkommandant der Feuerwehr Stühlingen auf Nachfrage des SÜDKURIER am Vormittag.
Zusätzlich waren die Feuerwehren aus Lauchringen, Bonndorf, Klettgau, Eggingen und Waldshut mit Drehleitern und weiterem Spezialgerät zur Unterstützung vor Ort.

Außerdem im Einsatz: Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, Helfer des Roten-Kreuzes, die DRK Ortsbereitschaft Stühlingen und die Polizei. Der Notarzt hat die Einsatzstelle mittlerweile verlassen.

Auch Stühlingens Bürgermeister Joachim Burger machte sich vor Ort ein Bild der aktuellen Lage.

Warum ist auch die Leiterin des Umweltamts vor Ort?
Da sich in der Nähe des Brandortes auch ein Fischteich befindet, ist auch die Leiterin des Umweltamtes im Landratsamt Waldshut, Waltraud Zimmermann, vor Ort. Um die Fische im Teich nicht zu gefährden, soll eine Frischwasserversorgung eingerichtet werden. „Wir können aber noch nicht sagen, ob durch die Maßnahme der Bestand komplett gerettet werden kann“, erklärt Tobias Herrmann, Mediensprecher des Landratsamtes Waldshut, auf Anfrage.